Fussball Die ungebremste Talfahrt des Linner SV

Der sieglose Kreisliga-Letzte will heute in einer Krisensitzung die sportliche Misere aufarbeiten.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der Linner SV geht schweren Zeiten entgegen. Nach sieben Spieltagen liegt das Team am Tabellenende der Fußball-Kreisliga A. Den einzigen Punkt holten die Grün-Weißen zum Auftakt beim 0:0-Remis gegen den SV Vorst. Das Ende der Fahnenstange scheint für den ehemaligen Bezirksligisten noch nicht erreicht.

Nach dem Abstieg gab es große personelle Veränderungen — zunächst einen Trainerwechsel. Auf Joachim Dünn folgte mit Olaf Kästner ein erfahrener Trainer, der sich schon einige Jahrzehnte in der hiesigen Fußballszene auskennt. Aus dem Stammkader blieben nur Muzaffer Kalayli, Johannes Dahms, Dominic Prüser und Marcel Schopmann.

Die Vorbereitungsphase verlief sehr gut. Olaf Kästner sagt: „Alles war bestens. Wir haben nahezu 20 neue Akteure integriert.“ Mit positiven Ergebnissen in den Testspielen und einem Turniersieg bei Rasensport Krefeld zeigten die Linner einen klaren Aufwärtstrend. Kästner: „Wir waren gut gerüstet. Zum Start in die Meisterschaftsrunde war die Ausgangssituation sehr gut.“

Nach dem torlosen Remis im ersten Spiel gegen den SV Vorst ging es schnell abwärts. Dem 2:5 gegen den SV Grefrath folgte ein 0:4 gegen den TSV Bockum. Es reihte sich nun eine Niederlage an die andere. Mit dem 1:5 gegen den Aufsteiger Preussen Krefeld war am vergangenen Sonntag der Tiefpunkt erreicht. Kästner: „So kann es natürlich nicht weitergehen, wir müssen handeln.“

Kästner bemängelt insbesondere die fehlende Kameradschaft und Disziplinlosigkeit in seinem Team. „Es wird mir untereinander viel zu viel gemeckert. Dazu kommen die Platzverweise, die uns arg treffen.“ Mit Philipp Weisskopf gegen Grefrath und Lukas Vogel gegen Rhenania Hinsbeck sahen zwei Linner die Rote Karte. In der Begegnung gegen Preussen musste Evrim Karadag nach einer Ampelkarte früh duschen.

Kästner will die Mannschaft zusammenschweißen. „Wir werden uns am Donnerstag zusammensetzen und eine offene Aussprache durchführen. Alle Fehler werden analysiert. Drei Platzverweise innerhalb von sieben Spielen, das geht mir einfach zu weit. Dazu werde ich darauf hinweisen, dass ich in Zukunft keine Meckereien untereinander dulde.“ Der Trainer hofft, dass nach diesem Gespräch ein wenig Ruhe einkehrt. In den anstehenden Begegnungen gegen den BV Union am kommenden Sonntag und gegen Thomasstadt Kempen am 11. Oktober sollen die ersten Siege her.