Oppumer Schützenkönigin: „Das Amt kostet Zeit und Geld“

Alexandra Breuer-Bozicevic im Interview.

Krefeld. Die hölzerne Burgattrappe vor dem Grundstücks-Eingang an der Langendonk ist mitsamt den Zinnen abgebaut. Der Rasen hinter dem Haus zeigt jedoch noch Spuren seiner Beanspruchung durch das Biwak. Es ist wieder Ruhe eingekehrt bei Alexandra Breuer-Bozicevic, der ersten Schützenkönigin von Oppum und ihrem Mann Igor Bozicevic. Jetzt gehört der grüne Bereich nicht mehr den Mitgliedern der Schützenkompanien, sondern meistens Hund Bella. Die WZ richtete mit der „Queen“ einen Blick zurück und in die Zukunft, denn noch ist sie im Amt.

Wieso haben Sie beim Schützenfest weder eine Nachfolgerin noch einen Nachfolger gefunden?

Breuer-Bozicevic: Mit den Ehrengästen zusammen haben etwa 60 Leute auf den Vogel gezielt und Schwanz und Flügel abgeschossen. Als es um die Wurst ging, um Kopf und Rumpf für die Königswürde abzuschießen, haben sich alle von der Liste streichen lassen.

Was könnten die Gründe für den Rückzug gewesen sein?

Breuer-Bozicevic: Das Amt kostet Zeit und Geld. Wir haben das Glück, dass uns unsere Kompanien, die Roten Husaren und das Schützentrommlercorps, stark unterstützt haben. Sichtbarer Beweis: Als Dank habe ich unter anderem ein Apfelbäumchen bekommen.

Wie geht es nun weiter?

Breuer-Bozicevic: Ich bleibe im Amt, jedoch ohne Verpflichtungen. Im Frühjahr soll erneut auf den Vogel geschossen werden, wenn sich ein ernsthafter Bewerber findet.

Wie war die Zeit als erste Schützenkönigin von Oppum? Sie haben ja mit ihrem Mann Igor Bozicevic um den Vogel geschossen und gewonnen.

Breuer-Bozicevic: Die Resonanz war wirklich gut. Sowohl Männer als auch besonders die Frauen haben es begrüßt, eine Königin zu haben. Ich hatte das Gefühl, alle haben sich gefreut.

Und Sie selbst?

Breuer-Bozicevic: Ich habe die Zeit sehr genossen, auch weil wir viele neue Freunde und Bekannte gefunden haben. Wir bekamen schon Einladungen für die Zeit nach der Regentschaft. Es kommt immer darauf an, was man aus einer Sache macht. Ich fand die Zeit wunderschön.