Radwege: Bei Regenwetter nicht ungefährlich

Anwohner klagen über vernachlässigte Straßenränder — Stadt sieht Sicherheit gegeben.

Krefeld. „Wenn es länger als einen Tag am Stück regnet, ist hier alles überschwemmt“, sagt Theo Roßkothen. Er beobachtet die Situation auf dem Teilstück der Strecke von Linn in Richtung Innenstadt, zwischen Bahnunterführung und der Paul-Hübner-Straße, schon seit Wochen.

Denn trotz der momentan scheinender Frühlingssonne stehe bei Regenwetter der dort als Fahrrad- und Fußweg ausgewiesene Seitenstreifen regelmäßig unter Wasser. Er selbst ist zwar nur selten mit dem Rad unterwegs, als Fußgänger sieht sich Roßkothen auf dieser Strecke jedoch vor dem selben Problem: Um trockenen Fußes zu bleiben, bräuchte er hier Gummistiefel.

„Das Problem ist, dass hier immer nur punktuelle Ausbesserungen der Schäden vorgenommen werden, anstatt die Strecke einmal komplett neu zu machen“, beschwert er sich.

Eine ähnliche Situation ist nach Angaben von Anwohnern auch am Flünnertzdyk, südlich des Hülser Bruchs, vorzufinden. Dort waren von den Stadtwerken Ausbesserungsarbeiten an einem Rückhaltebecken für Regenwasser durchgeführt worden. „Die Pflastersteine sind durch das Gewicht der Baumaschinen komplett abgesackt und der ganze entstandene Dreck bleibt einfach liegen“, beschwert sich Joachim Mathews aus Inrath, der einen Kleingarten in direkter Nachbarschaft besitzt. Das sei nicht nur unschön, sondern für Wegbenutzer auch gefährlich.

Die Stadt kündigt auf WZ-Anfrage Nachbesserungen vor Ort an, widerspricht aber dem Vorwurf der Gefährdung von Radfahrern und Fußgängern: „In beiden Fällen ist die Verkehrssicherheit uneingeschränkt gegeben“, sagt Dirk Senger vom Presseamt.

Er verweist auf ein Maßnahmenpaket, das jetzt vom zuständigen Fachbereich Tiefbau erarbeitet würde, um „alle Möglichkeiten zur Schadensbehebung an Radverkehrsanlagen im Wegenetz“ zu prüfen. Denn die entsprechenden Maßnahmen stünden in jedem Fall in „Abhängigkeit zu den verfügbaren finanziellen Mitteln“.

Insgesamt kann sich das Radwegenetz in Krefeld sehen lassen: Auf insgesamt 235 Kilometer Weg besitzen Radfahrer hier ein Nutzungsrecht, 33 Kilometer Strecke sind ausschließlich dem Velo vorbehalten — ein großer Teil davon allerdings im Innenstadtbereich.

Dass auch außerhalb der City die Wege in Schuss gehalten werden, beurteilen Theo Roßkothen und Joachim Mathews zwar skeptisch, sie hoffen einfach auf eine schnelle Umsetzung der angekündigten Maßnahmen.