Buddeln in der Rheinstadt
Die vielen Kanal-Baustellen bringen Staus und Umleitungen für Autofahrer mit sich. Die Einzelhändler fürchten Umsatzeinbußen.
Uerdingen. In der Rheinstadt wird kräftig gebuddelt. Schon seit mehr als einem Jahr bringen die stetig wandernden Kanalbaustellen in der Uerdinger Innenstadt reichlich Verkehrsprobleme mit sich. Die Autofahrer müssen Staus und viele Umwege in Kauf nehmen. Und der ein oder andere Einzelhändler sorgt sich bereits ums Weihnachtsgeschäft.
"Dass wir hohe Umsatzeinbußen verzeichnen, hoffen wir zwar nicht. Aber egal, wann gebaut wird, fürs Geschäft ist das immer schlecht", sagt Ulrich Lohmar, Vorsitzender des Uerdinger Kaufmannsbundes.
Es sei denn, es ist Nikolausmarkt wie am vergangenen Sonntag: Da hätten sich viele Geschäftsleute nicht beklagen können, sagt Wiltrud Schult, Inhaberin der Kinderboutique Chryssis. Trotz Verkehrschaos. Aber das sei für die Kunden an einem Tag wie diesem auch vorhersehbar und vermeidbar gewesen.
Dass die Kanalarbeiten in Uerdingen dringend notwendig sind, daran besteht kein Zweifel. "Was unter den Straßen liegt, ist sehr marode", erklärt Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski. "Bei starken Regenfällen wurden Keller regelmäßig überflutet. Das ist auch nicht schön und wird künftig wohl nicht mehr passieren", hofft Ulrich Lohmar.
Jakubowski lobt die zügig fortschreitenden Arbeiten und ist sicher, dass die Behinderungen während des Weihnachtsgeschäftes nicht so gravierend ausfallen werden wie von so manchem befürchtet. Zumal es am Röttgen und am Bahnhof Parkplätze gebe und auch an der Unterführung am Ende der Niederstraße auf dem "P8" 165 Stellplätze existierten. "Die werden nämlich kaum genutzt."
Zurzeit sieht die Straßenführung in Uerdingen folgendermaßen aus: Die Zufahrt zum Uerdinger Marktplatz über die Bruchstraße ist seit einiger Zeit nicht mehr möglich. Auf der Kreuzung von Bruchstraße und Am Zollhof laufen zurzeit die Kanalarbeiten der Stadtwerke. Damit wird die Sanierung, die in den vergangenen Jahren von der Kastanienstraße über die Lange Straße unter der Bahn durch zur Hohenbudberger- und Dujardinstraße erfolgte, fortgesetzt.
Der Uerdinger Marktplatz ist in den nächsten Monaten nur noch über die Alte Krefelder Straße erreichbar. Abfließen kann der Verkehr über die Burgstraße. Dort behindern ebenfalls einzelne Baustellen den Verkehr. So werden die Autofahrer in nächster Zeit von der Burg- in die Turmstraße zum Obertor und dann erst auf die Düsseldorfer Straße oder den Wallgarten geleitet.
Auch die Anwohner der Straße Am Rheinhorst können nicht mehr die gewohnten Wege nehmen, weil die Burgstraße im südlichen Bereich gesperrt ist. Ein erster Teil der Kanalarbeiten wird hier zur Jahreswende fertig.
Die größeren Abschnitte können jedoch erst im Frühjahr, vermutlich im April, fertig gestellt werden. Fast überall müssen noch technische Einrichtungen wie Hebewerke und Pumpen installiert werden. Letztlich wandern die Kanalarbeiten in offener Bauweise durch die Bruchstraße und den Bereich des Marktplatzes zur Rheinseite hin. Weitere Änderungen der Verkehrsführung in diesem Bereich wird es im Laufe des nächsten Jahres geben.
