Neue Bücherei in der Edith-Stein-Schule: Schöner schmökern im Sitzsack

Die neue Bücherei der Edith-Stein-Schule kommt bei Kindern und Eltern prima an.

Uerdingen. In der Schulbücherei herrscht reger Betrieb. Zahlreiche Kinder tummeln sich auf dem gemütlichen Sofa in der Leseecke, andere haben es sich in den Sitzsäcken bequem gemacht. Der helle Raum ist ideal zum Schmökern. Diese Möglichkeit hatten die Schüler der Edith-Stein-Grundschule nicht immer.

Zuvor bestand die Bücherei aus einem mobilen Regal im Keller. Einen festen Raum, in den sich die Schüler zum Lesen zurückziehen konnten, gab es nicht. "Das musste dringend geändert werden", sagt Christiane Taraschewski, Vorsitzende des Fördervereins.

In wochenlanger Arbeit haben engagierte Eltern und der Förderverein der Grundschule den Raum renoviert, das Mobiliar ausgesucht, neue Bücher angeschafft und den kompletten Buchbestand inventarisiert. Mittlerweile stehen 1000 Bücher in den Regalen, die darauf warten, gelesen zu werden. Von Belletristik bis hin zu Sachbüchern ist für jeden Geschmack etwas dabei.

"Gerade Bücher über Technik oder Abenteuerromane sollen Jungs zum Lesen anregen", erklärt Rektor Christoph Reiners. Laut einer Studie liege die Lesemotivation bei Jungs dreimal niedriger als bei Mädchen, und das solle sich ändern.

Der Raum in der ersten Etage des Schulgebäudes ist nicht der Größte, aber der Wichtigste. "Hier wird das Fundament für jedes weiterführende Lernen gelegt", sagt Reiners. Und das bunte und freundliche Ambiente des Raums solle die Schüler zum Lesen motivieren. Nicht nur Bücher gehören zum Inventar der Bücherei, sondern auch vier Laptops, an denen die Kinder für Referate im Internet recherchieren und an dem Antolin-Leseprogramm teilnehmen können.

"Die Schüler lesen ein Buch und beantworten online dann Quizfragen zum Inhalt", erklärt Taraschewski. Damit könnten sie nicht nur ihr Wissen prüfen, sondern auch gleichzeitig Punkte sammeln. "Die Kinder treten somit in einen kleinen Wettstreit, der sie zum Lesen animieren soll."

Diese Art von Leseförderung kann aber nur erfolgreich sein, wenn die Eltern mithelfen. "In vielen Familien ist es nicht mehr üblich, zusammen mit den Kindern ein Buch zu lesen", erzählt Reiners. Dabei sei Vorlesen die Vorstufe des Lernprozesses. Die liebevolle Gestaltung beeindruckt nicht nur die Eltern. "Die Sessel finde ich besonders gemütlich", sagt die 9-jährige Victoria van Rüth. Sie sei zwar schon eine Leseratte, aber jetzt werde sie auch in der Schule gerne lesen.