"Die Kinder können sich so intensiver mit dem Thema Geburt beschäftigen und sich auf die neue Situation vorbereiten", erklärt die Leiterin des Kurses, Kinderkrankenschwester Simone Dlugosch.

Attila (9) bekommt in ein paar Tagen ein kleines Brüderchen und ist Feuer und Flamme zu lernen, wie er es richtig wickelt und trägt. "Ich freue mich auf meinen Bruder, dann kann ich ihm ganz viel beibringen."

Die Kinder sollen verstehen, wie eine Schwangerschaft funktioniert, warum Babys schreien, aber auch, wie sie sich verhalten müssen. Unter anderem, dass sie den Babys keine leckeren Sachen zu essen geben dürfen, an denen sie sich verschlucken könnten oder wie sie für ein Bäuerchen auf den Rücken klopfen müssen, damit der Säugling keine Bauchschmerzen bekommt.

Nachdem Simone Dlugosch mit Hilfe eines kindgerechten Buches erklärt hat, wie ein Kind im Bauch ernährt wird, wann es wie groß ist und weshalb vor allem das Köpfchen immer schön warm gehalten werden muss, dürfen die vier Teilnehmer selbst ran: Geübt wird an Modell-Puppen. Dabei handelt es sich um Neugeborenen-Nachbildungen, die 3,5 Kilo wiegen - wie echte Säuglinge eben.

Die dreijährige Mirja ist die jüngste Teilnehmerin, ihr Brüderchen kommt in etwa vier Wochen zur Welt. Sie freut sich vor allem darauf, mit ihm zu spielen. "Ich will, dass sie sich intensiver mit dem Thema auseinander setzt und wir nach dem Kurs darüber sprechen können", erklärt ihre Mutter Svenja Lomberg.

Nachdem die Babypuppen Paul und Pauline frisch gebadet und gewickelt sind, können sich die Kinder einen Kreißsaal ansehen. Besonders begeistert sind sie, als zwei echte Babys, eingepackt in dicke Decken, in ihren kleinen Holzbettchen herein gerollt werden.