Herbertzstraße: Häuser auf dem Prüfstand
Die Wohnblöcke an der Herbertzstraße haben ihre besten Tage lange hinter sich. Die Wohnstätte will entscheiden, ob sich eine Sanierung noch lohnt – oder der Abriss fällig ist.
Krefeld-Oppum. Die großen Wohnblöcke der Obdachlosen-Siedlung an der Oppumer Herbertzstraße sehen alt, grau und ziemlich verkommen aus. "Sie sind in einem schlechten technischen Zustand", bestätigt Thomas Siegert, Geschäftsführer der Wohnstätte. Sie ist die Eigentümerin der Häuser. Jetzt stehen die Gebäude auf dem Prüfstand.
Siegert sagt dazu: "Wir werden nun die Kosten zusammenstellen und sehen, ob eine Sanierung, die mit einer Mieterhöhung verbunden wird, Sinn macht, oder ob vielleicht weiter abgerissen werden muss. Letzteres passierte schon einmal." Die Häuser mit den Nummern 79 - 83 gibt es bereits nicht mehr.
Einen Teil der Wohnungen in den Häusern 75 bis 77a hat die Stadt als Mieterin jetzt der Wohnstätte gekündigt. 160 Wohnungen in den Hausnummern 89 bis 119a hat die Wohnstädte daraufhin der Stadt gekündigt.
Die Mietverträge stammten teilweise noch aus den 60er Jahren. Siegert: "Die Mieten selbst liegen zurzeit im Schnitt bei 2,27 Euro je Quadratmeter." Insgesamt sind derzeit an der Herbertzstraße noch 90 Wohneinheiten belegt. Die Wohnungen müssen so saniert werden, dass sie den Sicherheitsbestimmungen entsprechen.
"Die Stadt möchte den Standort weiter halten, vielleicht auch nicht mit allen Blöcken", sagt Günter Pahl, Abteilungsleiter im Fachbereich Soziales. "Wir müssen für die Zukunft gerüstet sein und Wohnungen vorhalten, um bei Bedarf handlungsfähig zu sein." Die anderen Obdachlosen-Heime in der Stadt seien gut besetzt. Mit den Obdachlosen leben vereinzelt auch Asylbewerber. "Wir sehen im Einzelfall, wie die Leute zusammen passen."
Im Grunde sei Krefeld, was die Obdachlosen anbetrifft, gut aufgestellt, so Pahl. "Es ist unser Bestreben, die Menschen so schnell wie möglich in ein ordentliches Mietverhältnis auf dem freien Wohnungsmarkt zu führen."
Die Wohnblock-Analyse für die Herbertzstraße soll im nächsten Jahr vorliegen.