Kameras am Oppumer Bahnhof aufgehängt
Bänder werden nur bei einem konkreten Vorfall untersucht.
Oppum. Am Dienstag wird die jüngste Schmiererei beseitigt. Wer künftig sprayt, wird von sieben Kameras erfasst. Ab sofort wird der Oppumer Bahnhofstunnel videoüberwacht. Oberbürgermeister Gregor Kathstede war eigens in die Tiefe gestiegen, um die Überwachungsanlage in Betrieb zu nehmen, für die das Tiefbauamt der Stadt auf Bahngelände rund 35000 Euro investiert hat. Er hofft, dass sich der Aufwand in Sicherheit und Sauberkeit wieder auszahlt. "Verunreinigungen sind kein Kavaliersdelikt, sondern eine Schweinerei", sagte Kathstede.
Für die Installation der sieben Kameras, deren Aufnahmen ausschließlich von der Polizei ausgewertet werden, hat die Stadt mit der Bahn einen "Bau- und Finanzierungsvertrag" geschlossen. Die Kameras konnten nur angebracht werden, weil das bahneigene Gelände quasi "privat" ist.
Der Krefelder Landtagsabgeordnete Winfried Schittges (CDU), der als Vorsitzender des nordrhein-westfälischen Innenausschusses die Diskussion über mögliche Videoüberwachung kennt, hält diese Art der Kontrolle auch im öffentlichen Stadtraum für notwendig und effektiv: "Kontrolle senkt Kriminalität und Verschmutzung." Vor knapp einem Jahr hatten sich Schittges und die beiden Oppumer CDU-Ratsvertreter Jürgen Wettingfeld und Werner Siebertz in dem damals gerade für insgesamt 120000Euro hergerichteten Fußgängerunterweg für die Videoinstallation eingesetzt.
Der Leiter des Bahnhofsmanagements der Bahn, Klaus Oberheim, versichert, dass der Tunnel an 365 Tagen pro Jahr jeweils über 24 Stunden überwacht wird. Rund 4000 Ein- und Aussteiger werden so von den Kameras erfasst. Die Bänder werden erst untersucht, wenn ein konkreter Vorfall gemeldet wird - von Mitarbeitern der Bahn oder auch Passagieren, die sich über die Rufeinrichtung im "DB-Plus-Punkt" auf dem Bahnsteig direkt melden können, wenn ihnen etwas auffällt. Ma.