Rhein Krefelder feiern den neuen Steiger
Tausende von Besuchern bevölkerten bis in die Nacht hinein am Samstag Deich und Deichmauer und genossen das Programm.
Krefeld. Schön, schöner, Steigerfest. Es geht doch. Die Stadtväter haben endlich die Rheinfront entdeckt und die Bürger sind glücklich darüber, strahlen mit der Sonne um die Wette. Keiner meckert, alle wollen mehr Feste dieser Art. In Scharen kommen die Besucher am vergangenen Samstag nach Uerdingen, bevölkern den neuen Deich und die Deichmauer und schauen herunter auf das Wasser, das Bühnen-Programm und noch mehr Menschen, die es sich dort auf der Street-Food-Meile bei hochwertigen Genüssen für den Gaumen gut gehen lassen. Der Renner des Tages sind die kostenlosen Hafenrundfahrten.
Rund zwei Stunden Anstehen nehmen die Interessierten bei den heißen Temperaturen auf sich, um mit Schiffsführer Thomas Herzog und seiner „Rheintreue“ mit zwölf Stundenkilometern den Hafen von der Wasserseite aus zu betrachten. Gut, dass sie an der Bühne stehen und gleichzeitig dort zugucken können, wie die Dolphin’s Cheerleader durch die Luft fliegen oder — ganz passend — Traumschiff-Trompeter Manny van Dits und die Gruppe Pan spielen.
Inge Herden steht in der Schlange und wartet am neuen und größeren Steiger darauf, das Schiff zu betreten und den Hafen aus anderer Perspektive zu sehen. „Ich bin neugierig, was Krefeld alles zu bieten hat. Das Wasser hat doch eine große Anziehungskraft.“ Angela Herbst, Sabine Köppen-Herbst und Marion Hermann haben die Rundfahrt schon erlebt: „Die Informationen waren richtig gut. Wir haben erfahren, dass die Anfänge des Hafens in der Römerzeit lagen. Jetzt wissen wir auch mehr über die anliegenden Häuser und Unternehmen. Die Stadtführungen machen wir auch noch mit. Ansonsten ist es wie Urlaub.“
Das finden auch Ute Belz und Elfi Bend, die mit einem Getränk im Liegestuhl Platz genommen haben. Die Frauen möchten, dass die Rheinfront dauerhaft so attraktiv bleibt. Renate Legemann blickt aufs Wasser. „Ich warte auf die Bootsparade, möchte aber eigentlich alles sehen, was hier Schönes geboten wird. Das könnte man dauerhaft wunderschön gestalten.“
Dann startet die Bootsparade, begleitet und koordiniert von den Verantwortlichen der DLRG. Krefelder Wassersportgemeinschaft, Crefelder Ruder-Club, Uerdinger Ruderclub und der SC Bayer 05 schippern in Formation am Hafen entlang und präsentieren ihre schönsten Boote. Oldtimer-Schätzchen sind darunter, wie die „Wuchtbrumme“, ein Holzschiff von 1971, oder die „Pandora“, ein alter holländischer Stahlverdränger. Speedboote, Kajaks, Ruderboote und sogar ein Kirchboot des Neusser Ruder Vereins schließen sich der Parade an. Letzteres erhält den meisten Applaus, die Ruderer winken zum Dank. Zum Schluss sprüht das Feuerlöschboot seine Wasserfontäne in die Luft. „Gut, dass es keinen Einsatz hat“, freut sich Claire Neidhardt vom Fachbereich Stadtmarketing, die das Steigerfest organisiert hat.
Besucher Hajo Dotzel schaut sich um und lobt die Veranstaltung. „Was Düsseldorf kann, können wir auf dieser Rheinseite auch“, findet er. Horst und Gaby Wetzel sind froh, dass die Stadt Krefeld ans Ufer rücke, so wie Düsseldorf und Köln am Rhein. „Solch eine Party kann öfter stattfinden.“ Diese ging dann mit den Bayer Symphonikern und DJ Andreas Rupek bis tief in die bunt beleuchtete Nacht.