Laichsee für seltenen Molch

Die Stadt möchte in der Nähe des Greiffenhorstparks ein Gewässer für den Artenschutz anlegen.

Krefeld. Umzüge mögen Kammmolche nicht so gerne. Als 4000 dieser Spezies wegen der Baumaßnahmen für die Euroga 2002 plus vom Greiffenhorstpark in die Gewässer des Golfplatzes umgesiedelt werden mussten, bekam ihnen das nicht so gut. Ein über mehrere Jahre laufendes Monitoring gibt darüber Aufschluss. Im Abschlussbericht werden auch Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensbedingungen der kleinen Tiere empfohlen.

Die Verwaltung hat reagiert und plant nun ein neues Laichgewässer für die Amphibien. Es soll ein "Artenschutzgewässer" südlich des Greiffenhorstparks entstehen, eine Bleibe für die Molche. Am Rand einer grünen Wiese an der Straße In der Elt, soll der 600 Quadratmeter große Tümpel entstehen. Bevor es losgeht, müssen die Politiker dem Projekt zustimmen.

Im Bereich des Greiffenhorstparks befindet sich das bundesweit größte Vorkommen des auf der Roten Liste gefährdeter Arten stehenden Kammmolches. "Das neue Gewässer soll den im Bereich des Wasserwerks lebenden Amphibien als Laichgewässer dienen", sagt Michael Streubel vom Presseamt.

Da der neue Tümpel in der Nähe der bestehenden Gewässer liegen wird, werde er wohl auch von den Kammmolchen angenommen. "Die früheren Anreicherungsbecken westlich des Elter Schützenweges sind zum Schutz des hier geförderten Trinkwassers auf Anordnung der Bezirksregierung verfüllt worden."

Außerdem weisen die anderen dort liegenden Gewässer Fische auf, die den Laich der Molche gerne fressen. Und wie zur Bestätigung schwimmt ein großer Karpfen durch den Graben am Greiffenhorst-Schlösschen.

Da der Grundwasserspiegel in diesem Gebiet stark schwankt, soll das geplante Artenschutzgewässer eine Tonabdichtung bekommen. Die 600 Quadratmeter große Wasserfläche wird maximal 1,50 Meter tief werden. Die Kosten für den Bau liegen bei knapp 70 000 Euro. Der Betrag wird zu 80 Prozent von der EU und dem Land NRW gefördert. Rund 14 000 Euro muss die Stadt zuschießen.