Landschaftswächter Dietmar Vogel - Den Umweltsündern dicht auf den Fersen
Der Ornithologe Dietmar Vogel ist Landschaftswächter im Latumer Bruch. Seine Aufgabe ist der Naturschutz.
Gellep-Stratum. Über das Latumer Bruch und das Oppumer Feld erstreckt sich das Revier von Dietmar Vogel und seiner Ehefrau Heike Köchlin. Sie sind zwei von insgesamt 13 Landschaftswächtern in Krefeld. Der 59-jährige Ornithologe ist seit Gründung der Landschaftswacht dabei. Ein- bis zweimal pro Woche führen ihn seine Begehungen durch das Latumer Bruch. Freilaufende Hunde, wilde Müllkippen und unerlaubte Rodungen, darauf achten die Landschaftswächter unter anderem bei ihren Runden durch die Krefelder Natur.
Sie sind im Stadtgebiet als Ansprechpartner in Fragen des Natur- und Landschaftsschutzes unterwegs. Die Männer und Frauen wurden offiziell zu dieser Tätigkeit bestellt und arbeiten ehrenamtlich für die Untere Landschaftsbehörde (ULB). Ihre Hauptaufgabe ist die Beratung und Aufklärung der Bürger vor Ort, um Schäden in der Natur zu verhindern oder wieder beheben zu lassen. Bei seinen Begehungen ist Dietmar Vogel jeweils vier bis sechs Stunden in dem 180 Hektar umfassenden Gebiet unterwegs.
Ein besonders wachsames Auge haben er und die anderen Landschaftswächter auf illegale Eingriffe in die Natur. So achten sie beispielsweise auf Schwarzbauten oder die unzulässige Anwendung von chemischen Mitteln auf Feldstreifen, nicht bewirtschafteten Flächen oder Wegrändern. Außerdem melden sie der ULB unzulässige Schilder- und Reklameflächen oder die Nichteinhaltung der Reitregelung.
Ausgerüstet mit Fernglas, Kamera, Dienstausweis und Dienstplakette kennen Dietmar Vogel mittlerweile die meisten Hundehalter und leinen ihre Tiere an, sobald sie ihn erkennen. Er stellt dennoch fest, dass viele Tierhalter die Anleinpflicht im Naturschutzgebiet nicht beachten und macht die Betreffenden auf die Folgen aufmerksam. „Ein ewiger Dauerbrenner sind auf jeden Fall auch die Müllgeschichten“, berichtet der Naturschützer. Sein letzter größerer „Fund“ war eine dreiteilige Couchgarnitur.
Auch Autoreifen werden immer wieder im Naturschutzgebiet abgelegt. „Da die Stadt Krefeld eine Sperrmüllabfuhr anbietet, ist nicht nachvollziehbar, welche Wege manche Menschen auf sich nehmen, um ihren Müll zu entsorgen“, stellt er empört fest. Etwa einmal pro Woche meldet er entsprechende Vorkommnisse an den Fachbereich Grünflächen.
Die Landschaftswächter dürfen sich nicht scheuen, eventuelle Störer an Ort und Stelle nach ihren Personalien zu befragen und auf die tatsächlichen und rechtlichen Folgen ihres Handelns hinzuweisen. Obwohl viele Bürger und Erholungssuchende Anregungen und Vorschläge der Landschaftswächter aufnehmen, sind diese oft noch konfliktreichen Situationen ausgesetzt und müssen heikle Problemfälle vor Ort bewältigen. In solchen Fällen können sie zum Beispiel die Polizei um Hilfe bitten. Verstöße gegen Verbote und Gebote des Landschaftsgesetzes oder des Landschaftsplanes melden die Landschaftswächter. Die ULB ist wiederum verpflichtet, die eingegangenen Meldungen zu prüfen und gegebenenfalls weiter zu verfolgen.
Die Landschaftswacht der Stadt Krefeld wurde im Februar 1983 als Verbindungsglied zwischen Erholungssuchenden und Naturschutzbehörde gegründet. Für neun Bezirke im Stadtgebiet wurden zuletzt im April 2008 insgesamt 13 Landschaftswächter für fünf Jahre bis 2013 gewählt. Sie sollen in der Bevölkerung die Absichten und Ziele des Naturschutzes und der Landschaftspflege vermitteln und verständlich machen. Viele der Krefelder Landschaftswächter arbeiten aktiv in Naturschutzverbänden, besitzen gute Kenntnisse von Natur und Landschaft und kennen sich in den Örtlichkeiten gut aus. Red