Latumer Bruch: Neues Zuhause für Molche und Knotenbinsen

Der Teich im Naturschutzgebiet soll Amphibien und Pflanzen mehr Lebensraum geben.

Krefeld. Die Wasseroberfläche des Teichs glänzt schwarz im Morgenlicht. Sein Ufer ist noch nicht bewachsen, sondern besteht aus dunklen Torfklumpen und Erdreich, die von den gerade fertig gestellten Arbeiten zeugen. Dahinter wachsen sattgrüne Wildkräuter, Gebüsch und Bäume. Im Naturschutzgebiet Latumer Bruch ist ein Lebensraum für die vom Aussterben bedrohten Kammmolche entstanden.

Auch Frösche und Kröten werden sich im und am rund 700 Quadratmeter großen neuen Gewässer wohl fühlen. Wer die Umgebung mit wachen Augen betrachtet, sieht Spuren von Vögeln, Hasen und Rehen in der weichen Erde. Knotenbinse und Salzbunge werden sich selbst aussäen. Für die Begrünung des Randes sorgt die Natur also selbst.

Für das Kleinod an der Heulesheimer Straße in Gellep, im Flora-Fauna-Habitat-Areal, waren die Mitarbeiter des Fachbereichs Grünflächen zuständig. "80 Prozent der Kosten von 11 600 Euro schoss das Land zu. In nur einer Woche waren die Arbeiten dank des trockenen Frühjahrswetters fertig", berichten Landschaftspfleger Theo Malschützky und Heino Thies, Leiter der Unteren Landschaftsbehörde. "Trocken fallen soll die Wasserfläche nur noch selten. Höchstens, wenn sich dort Karpfen oder andere Raubfische breit machen, deren Laich Vögel im Gefieder einbringen könnten", sagt Doris Törkel, Leiterin des Fachbereichs.

Der Teich entstand in einer Altstromrinne des Rheins für die Amphibien, die eine feuchte Umgebung bevorzugen. Beim Baggern strömte das Grundwasser in den Bereich, dessen Boden durch ein lehmiges Substrat abgedichtet wurde. So wird er auch Wasser haben, wenn der Klimawandel in Zukunft für mehr Trockenheit sorgen sollte. Die SWK-Aqua wird die Qualität überwachen.

Für die dunkle Farbe des Teichs ist übrigens der Niedermoor-Torfboden verantwortlich. Libellen waren die ersten, die dort einflogen. Die Böschungen wurden so gestaltet, dass auch größere Tiere ins Wasser und vor allem wieder hinaus kommen.