Pro und Contra zum Halteverbot an der Glockenspitz

Weil es kaum Stellplätze in der Nähe gibt, parken viele Eltern vor der Kita Kinderinsel auf der Straße.

Krefeld-Oppum. Sehr unterschiedlich sind die Meinungen am WZ-Mobil über eine Verkehrsberuhigung an der Oppumer Glockenspitz vor der Kita Kinderinsel. Einige Besucher plädieren für ein Parkverbot, um die Situation für die Kleinen zu entschärfen, andere sind dagegen und schlagen eine Tempo-30-Zone vor.

Kurt und Hildegard Küppers können sich mit den Aussagen der Verwaltungsmitarbeiter überhaupt nicht anfreunden. "Sie schieben die ,Vorbehaltsstraße Glockenspitz’ als Grund vor, dass nichts geändert werden kann", ärgert sich das Paar. "Dabei bedeutet diese Ausweisung nur, dass der fließende vor dem ruhenden Verkehr Priorität hat. Gegen ein Parkverbot spricht hier gar nichts. Gegenüber geht es ja auch. Das Problem ist mit zwei Schildern gelöst."

Ein Halteverbot, das nur Ein- und Aussteigen erlaubt, würde die Situation schon entschärfen, glaubt Günter Clas. Er hält die örtlichen Gegebenheiten allerdings nicht ideal für eine Kita und schreibt: "Kurz, wenn man das Anforderungsprofil für diese Kindertagesstätte richtig geprüft hätte, kommt man zu dem Schluss, dass die Immobilie für diesen Zweck nicht geeignet ist."

Auch Helga Barnes sieht die Situation kritisch und fragt: "Wie ist es möglich, dass sich die Elterninitiative nicht vor dem Kauf des Gebäudes und Grundstückes über die Lage genauestens informiert und dieses auch in Augenschein genommen hat? Denn der Glockenspitz war immer da, und das Verkehrsaufkommen in der jetzigen Stärke besteht schon seit geraumer Zeit."

Jennifer und Regina Zube sind direkte Nachbarn der Kita. Auch sie hören oft das Hupen und sehen das Drängeln der Autofahrer, die sich nach der Ampel an der Glindholzstraße stadteinwärts auf der linken Spur einordnen wollen, weil die rechte Fahrbahn zugeparkt ist. "Wir sehen weniger die Gefährdung der Kinder. Hier müssen die Eltern aufpassen, dass die Kleinen nicht zwischen den parkenden Autos hervor auf die Fahrbahn laufen. Wir haben vielmehr Schwierigkeiten damit, zwischen den stehenden Wagen in unsere Garageneinfahrt zu kommen. Das ist meistens ziemlich eng." Gegen ein Parkverbot haben die Frauen nichts. "Wir stellen unsere Fahrzeuge sowieso immer auf dem eigenen Grundstück ab."

Über Parkplätze auf dem Gelände werde nachgedacht, sagt Frank Flieger von der Elterninitiative. Allerdings muss dafür ein Antrag an die Stadt gestellt werden, dass zwei Bäume auf dem Grundstück der Kita gefällt werden dürfen. Dort sollen dann die Parkplätze entstehen. "Die werden dann allerdings hauptsächlich unser Personal benutzen", glaubt Flieger. "Das Problem, dass Eltern vor der Kita parken, gibt es aber doch nicht nur hier, sondern an Kindergärten und Schulen in der ganzen Stadt." Seiner Meinung nach würde die Lösung einer reinen Rechtsabbiegerspur von der Glockenspitz in die Glindholzstraße für eine Beruhigung des Verkehrs sorgen.

Das glaubt auch Mutter Mirjam Niederdrenk-Lenders. "Damit wäre uns geholfen." Angesprochen auf die Kritik der Anwohner über das Parken auf der Straße sagt sie: "Das passiert doch nur zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags." Auch Anne Friede betont: "Es ist nur eine kurze Zeit. Es ist nun einmal schwierig, hier Parkplätze zu finden." Melanie Stroh ist froh, wenn sie nah an der Kita parken kann. Schließlich müssten die Kinder getragen werden. Eine Gefahr an der Straße für ihren Nachwuchs sehen die drei allerdings nicht. "Wir passen auf und haben unsere Kinder immer an der Hand."

Anders sieht es Martin Spetsmann-Kunkel, der sich per E-Mail gemeldet hat. Seine kleine Tochter besucht die Kita. Eine umgehende Veränderung der Verkehrsführung - inklusive entsprechender Hinweisschilder - sei dringend von Nöten.