Triathlon mit Schrittmacher
Trotz seiner 80 Jahre startet Günter Burtschell Ende August am Elfrather See.
Krefeld. "Mein Wohnwagen steht seit 15 Jahren direkt neben dem Schwimmbad", erklärt Günter Burtschell schmunzelnd. Da hat es der fast 80-jährige Krefelder nicht so weit, wenn er Urlaub im Schwarzwald macht und sich auf seinen nächsten Triathlon vorbereitet. Rund 500 Meter Schwimmen, danach Laufen und Radfahren - so sieht sein tägliches Trainingspensum unmittelbar vor einem Wettkampf aus. Trotz seines Alters will er am 30. August zum siebten Mal den Triathlon am Elfrather See mitmachen. Wie auch in den vergangen Jahren wird er wohl wieder mit Abstand der älteste Teilnehmer sein.
Sportlich war Günter Burtschell schon immer. "Mit 13 Jahren hat man bei mir einen Herzklappenfehler diagnostiziert. Der Arzt hat mir viel Sport empfohlen", sagt er. Nur eine Sportart reichte ihm aber nicht, er liebt die Abwechslung. Seit über 50 Jahren ist er Mitglied in der DLRG. 1948 hat er erstmalig das Sportabzeichen abgelegt. 400 Meter lief er damals in 63,6 Sekunden, errang 5,02Meter im Weitsprung und absolvierte den 10 000-Meter-Lauf in 43,08 Minuten. Nach seinem ersten Sportabzeichen hat der Krefelder zehn Jahre pausiert und sich auf den Aufbau seiner Steuerberatungspraxis konzentriert.
Die hat der dreifache Vater mittlerweile an seine Söhne Klaus und Frank abgegeben und widmet sich wieder intensiv dem Sport. Kürzlich hat er sein 50.Sportabzeichen gemacht, und das nächste soll noch in diesem Jahr folgen. "Dann natürlich in anderen Sportarten", sagt Burtschell wie selbstverständlich.
Zum Triathlon ist der Sportler durch seine Söhne gekommen. "Ich habe gedacht, was die können, kann ich auch", erzählt er lachend. Dabei hat er gesundheitlich schon so einiges verkraften müssen. Seit fast zehn Jahren hat er einen Herzschrittmacher und von einem Skiunfall trägt er noch zahlreiche Schrauben und Nägel mit sich herum.
"Hier und da hat man eben schonmal so Wehwehchen", ist sein Kommentar. Seit über zehn Jahren wird er vom Leiter der Sportmedizin und Chefarzt der Anästhesie im St. Josefshospital, Martin Wazinskis, betreut und beraten. "Wenn ich den nicht hätte, dann hätte ich mich so manches nicht getraut", sagt der Sportler.
Im Winter fährt er am Liebsten Ski in der Schweiz. Seine Frau ist dabei immer an seiner Seite. "Sie ist zwar total unsportlich, hat mich aber immer unterstützt, wo sie nur konnte", erzählt er. Heute lässt er es mit dem Training lockerer angehen, macht nur noch soviel, wie ihm Spaß macht. Das muss nicht immer in der freien Natur sein. Fahrrad, Laufband und Rudergerät hat er zu Hause.
"Bis es einfach nicht mehr geht." So lange will Günter Burtschell weiter Sport treiben. "Nur mein Laufstil sieht nicht mehr so gut aus. Ich schleiche eher. Aber auf Ski, da müssten sie mich mal sehen."