WZ-Bus: Baustelle Uerdingen frustriert

Es tut sich viel in der Rheinstadt. Aber oft zu langsam oder unüberlegt, bemängeln die Bürger.

Krefeld. In Uerdingen tut sich im Moment Einiges: ob Obertor, Rheintor, Umbau der Duisburger Straße, Röttgen oder Tunneldurchstich am Uerdinger Bahnhof. Die SPD kritisiert jedoch, dass den einzelnen Projekten ein Gesamtkonzept fehle. Wie sehen das die Uerdinger Bürger? Die WZ war vor Ort und stieß auf viel Unmut.

Hermann Hirschberg sieht überhaupt kein Konzept hinter den Projekten: "Der Verwaltung fehlen fähige Leute, um Konzepte zu entwickeln." Dann fügt er ironisch hinzu: "Das Einzige, was sie gut kann: Alle ernsthaften Investoren vergraulen." Außerdem bemängelt er, dass "das große Chemieunternehmen in Uerdingen" stets fordere und mit dem Abzug von Arbeitsplätzen drohe, aber gleichzeitig immer bemüht sei, die Wünsche der Uerdinger Bürger beispielsweise hinsichtlich des Rheinblick-Projektes zu sabotieren. "Das ist beschämend und ein Trauerspiel!"

"Andere Städte machen uns was vor", sagt Heinrich Maas. "Krefeld ist eben immer noch eine Mennonitenstadt. Stets frei nach dem Motto: ’Ja, aber...’."

Das sieht auch Alfred Reimann so. Der Oberbürgermeister solle mal nach Rees oder Emmerich fahren, um sich da die Rheinpromenade anzuschauen. "Das ist wie in Italien und nicht so mickrig wie hier. "

"Die einzige Verschönerung ist doch die Umgestaltung am Obertor", sagt KlausPeter Linke. "Am Rheintor und am Deich werden notwendige Sanierungsarbeiten durchgeführt, die nichts mit Verschönerung zu tun haben - das Gleiche gilt übrigens für die Arbeiten an der Duisburger Straße." Den Tunneldurchstich am Uerdinger Bahnhof kommentiert er wie folgt: "Nach 75 Jahren wird endlich was gemacht, doch kurz vorher werden die Arbeiten auch wieder zweimal verschoben." Außerdem sei der Hafen marode, und die Gleise seien unnötig "Wann sieht man denn hier mal einen Zug fahren?"

Der Verschönerung des Obertors steht nicht jeder positiv gegenüber. "Da fallen doch nur unnötig Parkplätze weg", sagt Hans-Oskar Matthaei. "Wenn sie jetzt auf die Turmstraße verlegt und mit Parkuhren versehen werden, dann leiden wieder die Anwohner darunter." Zum Thema Rheintor fügt er hinzu: "Das war schon lange baufällig und es ist immer noch nicht fertig."

Jürgen Matz verkündet in einem Brief an die WZ, dass er sich über die Fortschritte in Uerdingen freue. "Ganz positiv finde ich, dass viele Entwicklungen in der Rheinstadt ohne den unermüdlichen Einsatz ihrer Bürgerinnen und Bürger vielleicht gar nicht auf die Schiene gebracht worden wären."

"Krefeld muss an den Rhein", fordert Renate Schotte in einem Fax an die WZ. "Wir sind Rheinländer, die den Strom industriell nutzen müssen, die aber auch die Faszination des Rheins erleben wollen."