In Bockum wird für die gute Sache gegessen

Zum Maifest kamen die Menschen in Strömen. Der Überschuss dient der Sanierung des Wassergrabens an Haus Sollbrüggen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Rappelvoll ist es zur Mittagszeit auf dem Bockumer Platz. Das neunte Maifest der Interessengemeinschaft „Bockum bewegt sich“ könnte keine besseren Bedingungen haben. Das schöne Wetter scheint alle auf den Platz gelockt zu haben.

Der Andrang bei den Ess- und Getränkeständen ist groß, und fast noch länger sind die Schlangen an den Pavillons, an denen man erst einmal die Wertmarken für das Essen und Trinken lösen muss.

Auf dem Maifest isst und trinkt man nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch noch für eine gute Sache, für eine Aktion, die dem Stadtteil zugute kommt.

„Wir haben damit schon die Verkehrserziehung der Sollbrüggenschule, den Offenen Ganztag an der Grotenburgschule mit unterstützt und Blumen für den Bockumer Platz angeschafft. Rund 25 000 Euro haben wir bisher für Projekte des Stadtteils gespendet“, sagt Christian Kölker von der Interessengemeinschaft. Dieses Mal soll der Überschuss für die Sanierung des Wassergrabens von Haus Sollbrüggen verwendet werden.

Kölker hat den Überblick über die Finanzen und kann erleichtert feststellen: „In diesem Jahr haben wir auch wieder eine sehr gute Unterstützung vom Bockumer Handel bekommen, und wir sind schon vorher als Veranstalter finanziell im ruhigen Fahrwasser.“

Ein buntes Bühnenprogramm sorgt für die Hintergrundmusik an den vielen Tischgruppen, die auf dem Platz verteilt wurden. Doch vor der Bühne ist das Gedränge groß, denn erst einmal haben die Kinder und Jugendlichen ihren Auftritt, so zum Beispiel die Schüler der Musikschule oder die Hiphopper und Breakdancer von Mine-Sports. Das verpflichtet und lockt natürlich auch Eltern, Großeltern und andere Familienmitglieder zu kommen.

Zu den treuesten Gästen auf dem Bockumer Maifest gehören Margret und Robert Kausch: „Wir haben kein Maifest ausgelassen.“ Seit fast 40 Jahren lebt das Ehepaar in Bockum und war immer sehr zufrieden mit dem Angebot: „Schöne Grünanlagen, alle Ärzte, Straßenbahn und Busse, so dass man kein Auto braucht, und für die Kinder waren hier alle Schulen in der Nähe.“

Der Ehemann lobt: „Bockum ist ein sehr schöner Stadtteil, hat eine schöne Wohnqualität“ und ergänzt mit einem Lachen: „Hier wohnen nur anständige Leute. Die anderen kenne ich nicht.“

Das Ehepaar hat sich bewusst zur Mittagszeit auf den Weg zum Maifest gemacht. Zum einen konnte dadurch zu Hause die Küche kalt bleiben, zum anderen möchte Frau Kausch auch nicht mehr am Nachmittag auf dem Bockumer Platz sein, weil es ihr dann zu voll ist. „Es fehlt auf dem Fest an Sitzgelegenheiten für Ältere“, meint sie, auch wenn sie den Eindruck hat, dass es in diesem Jahr schon etwas mehr davon gibt.

Doch für die vielen jüngeren Besucher ist das kein Thema; man steht zusammen und redet, genießt das Fest, während sich die Kinder über ein größeres Programm speziell für sie freuen können.