Stadtwaldhaus: Ein Stück des historischen Charmes wird freigelegt

Stadt, Denkmalbehörde und der Inhaber haben den gesamten Eingangsbereich des Gebäudes neu geplant.

Krefeld. Die geschichtsträchtige Aura des Stadtwaldhauses ist spätestens beim Betreten des alten Gebäudes förmlich spürbar. Wenn am Montag die Sanierung des Haupteingangs abgeschlossen ist, können Besucher und Spaziergänger im angrenzenden Park das historische Bauwerk auch bereits von außen auf sich wirken lassen: Der ehemals der Lobby eines Hotels ähnelnde Eingangsbereich wurde komplett umgestaltet — die etwa 2,20 Meter hohe Metallkonstruktion, durch die man bislang in Innere gelangte, ist verschwunden.

„Im Rahmen des Brandschutzes werden Türen am Stadtwaldhaus und der Windfang des Haupteinganges ausgetauscht bzw. rückgebaut“, teilt die Verwaltung auf WZ-Anfrage mit. Für die Planung zuständig ist die Abteilung Denkmalschutz des städtischen Gebäudemanagements. Auch die Kosten von insgesamt rund 45 000 Euro übernimmt die Stadt. „Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit dem Denkmalschutz“, heißt es weiter — die Behörde muss sämtliche Umbauarbeiten bei denkmalgeschützten Gebäuden genehmigen.

Auf der Baustelle am Stadtwaldhaus ist neben verschiedenen Handwerkern derzeit Inhaber Helmut Lang anzutreffen. Er ist glücklich mit der Sanierung des Eingangs, über den der Biergarten vor dem Haus bewirtschaftet wird. „Die Funktionalität der im Boden verankerten Türschließer war bereits seit einigen Jahren problematisch“, sagt er. Der Rückbau des Eingangs in den Ursprungszustand kombiniere nun moderne Standards für Brandschutz und Fluchtwege mit einer „eindeutigen Verschönerung des Eingangsbereichs“.

Mehrere Gewerke hätten die Sanierungsarbeiten innerhalb der dafür vorgesehenen Woche umgesetzt, laut Lang sei der gastronomische Betrieb im Stadtwaldhaus dadurch nur geringfügig eingeschränkt.

Der alte Eingangsbereich in das Gebäude war in den 1970er-Jahren gebaut worden — zwischen drei Steinsäulen, die von der Konstruktion zu großen Teilen verdeckt wurden. „Jetzt kann man sogar die Bacchus-Skulptur auf der Mittelsäule wieder deutlich erkennen“, freut sich Lang. Die neue Türkonstruktion wurde jetzt weiter nach innen verlegt, Strahler im Boden betonen die historischen Steinsäulen außen.

Seit 1992 stößt Pächter Lang, gelernter Koch und Hotelfachmann, kontinuierlich Verschönerungen im Sinne des Denkmalschutzes im Stadtwaldhaus an, „immer in enger Zusammenarbeit mit der Stadt und den zuständigen Behörden“, wie er betont. Auch den Arbeiten am Eingangsbereich gingen in den vergangenen Monaten mehrere Planungs- und Abstimmungstermine für das Konzept voraus.

Dass das Gebäude davon profitiert, machen unter anderem die beiden Großprojekte aus den Jahren 2004 und 2007 deutlich. „Damals haben wir einerseits eine komplette Zwischendecke im Quergang hinter dem Eingang zurückgebaut, wodurch die hohen Rundbögen wieder zum Vorschein kamen, die vorher verdeckt waren“, berichtet Helmut Lang.

Außerdem wurde der PVC-Belag im Saal entfernt — seitdem durchqueren Gäste und Mitarbeiter den Raum wieder auf einem gut erhaltenen historischen Holzfußboden. „Vor allem haben wir alle ursprünglichen Bereiche des Gebäudes wieder reaktiviert — inklusive des seitlichen Sonnenflügels sowie der Außentoilette am Rand des Biergartens.“

Er habe noch immer sehr viel Freude am Stadtwaldhaus, sagt Lang. Auch die Besucher würden die Veränderungen hin zum Originalzustand honorieren.

Mittelfristig liegen Helmut Lang noch die den sanierten Eingang flankierenden Seitentrakte des Komplexes am Herzen: „Die mit der alten Tür in den 70ern eingebauten Aluminiumfenster sollten ebenfalls zurückgebaut werden“, wünscht er sich. Wann das so weit sein wird, ist angesichts des knappen Haushalts der Stadt nur schwer vorauszusagen.

Wie sehr der neue Haupteingang das historische Flair des Krefelder Stadtwaldhauses betont, davon können sich Besucher mit Abschluss der Sanierungsarbeiten selbst ein Bild machen.