Plan vorgelegt Städte planen höhere Taktung für K-Bahn

Krefeld · Eine Machbarkeitsstudie empfiehlt einen Drei-Stufen-Plan für den Ausbau des ÖPNV-Angebots. Die einzelnen Linien sollen dabei besser aufeinander abgestimmt werden.

 Die Linien U76 – hier an der Haltestelle Fischeln –, die U70 und die U74 sollen besser aufeinander abgestimmt werden.

Die Linien U76 – hier an der Haltestelle Fischeln –, die U70 und die U74 sollen besser aufeinander abgestimmt werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Das Nahverkehrsangebot auf der K-Bahn-Linie zwischen Krefeld und Düsseldorf soll in den nächsten Jahren verbessert werden. Intensivere Taktung, ausgebaute Haltestellen, attraktivere Umsteigemöglichkeiten: Die Straßenbahnlinien U76, U70 und U74 sollen laut der Stadt Krefeld so aufeinander abgestimmt und entwickelt werden, dass ein attraktiveres Angebot für die Fahrgäste auf der Linie von Krefeld-Rheinstraße über Meerbusch bis nach Düsseldorf entstehen kann. Zu diesem Zweck haben Krefelds Planungsdezernent Marcus Beyer, der Düsseldorfer Verkehrsdezernent Jochen Kral und Meerbuschs Technischer Beigeordneter Michael Assenmacher eine Absichtserklärung unterzeichnet.

„Die Bedeutung der K-Bahn für die drei Kommunen wird in Zukunft deutlich steigen. Wir planen Verbesserungen in mehreren Stufen und werden schon in wenigen Jahren erste Ergebnisse sehen können“, kündigt Marcus Beyer an. Die Bürger aller drei Städte würden davon profitieren.

Mit der Absichtserklärung, dem sogenannten Letter of Intent, ist zudem ein Beschlussvorschlag erarbeitet worden, der den politischen Gremien in den drei Städten vorgelegt wird. Die Verwaltungen erarbeiten basierend auf diesem Beschluss einen konkreten Zeit- und Kostenplan in Abstimmung mit der Rheinbahn und legen darin auch einen Kostenverteilungsschlüssel fest.

Haltestellen sollen zu Mobilstationen werden

Basis der Neuplanung ist eine Machbarkeitsstudie des Büros „Stadtverkehr“ zu den Auswirkungen von Siedlungsentwicklungen entlang der K-Bahn Düsseldorf-Meerbusch-Krefeld auf die Verkehrsträger des Umweltverbundes. In Krefeld und Meerbusch können in Osterath und Fischeln Wohnbauflächen für bis zu 12 500 Einwohner entwickelt werden. Auch das geplante interkommunale Gewerbegebiet Krefeld/Meerbusch wird für erhöhte ÖPNV-Nachfrage sorgen. In der Machbarkeitsstudie wird deshalb mit 4300 weiteren Fahrten pro Werktag im Schnitt gerechnet. Zu rechnen ist laut Machbarkeitsstudie mit erweiterter Nachfrage durch verändertes Verkehrsverhalten jüngerer Pendler, durch höhere Kosten im motorisierten Individualverkehr und zunehmende Beschränkungen für Pkw. Auf Basis dieser Annahmen hat die Studie berechnet, dass bei einer Bedarfssteigerung um 20 Prozent die Kapazitätsgrenze der K-Bahn in jetziger Gestalt erreicht ist.

Der Ausbauplan gliedert sich in drei Stufen. In Stufe 1 soll die U74 von Düsseldorf bis Görgesheide im 20-Minuten-Takt mit erweitertem Fahrzeugangebot verlängert werden. In Stufe 2 – Zeithorizont 2027 – soll es auf der Linie U76 einen durchgängigen Zehn-Minuten-Takt zwischen Düsseldorf und Krefeld geben, morgens einen Fünf-Minuten-Takt. Dazu wird die Linie U74 im 20-Minuten-Takt bis Krefeld verlängert, die U70 soll dafür wegfallen. Noch fehlende Hochbahnsteige entlang der K-Bahn sollen ausgebaut und eine Mobilitätszentrale mit Radstation errichtet werden. Denkbar seien außerdem autonome Kleinbusse als Pilotanwendung ab Grundend und Görgesheide. Alle Haltestellen sollen in dieser zweiten Stufe zu Mobilstationen aufgewertet werden – mit erweitertem Carsharing-Angebot, Fahrradboxen, einem besseren Informationssystem über die Anschlüsse.

In Stufe 3 nach Errichtung der Rheinquerung in Düsseldorf in Höhe der Messe kann das Angebot auf der K-Bahn weiter ausgebaut werden. Dann soll die U78 im 20-Minuten-Takt zwischen der Rheinstraße in Krefeld und der Merkur-Spielarena in Düsseldorf fahren. Die U74 wird dann von Düsseldorf nur noch bis zur Haltestelle Lörick fahren. An der Station Lörick wird eine Schleife nach Krefeld gebaut. Sie wird der Umsteigepunkt zwischen U76, U78, U81 und U74. Dann soll es autonome Kleinbusse an fast allen Stationen als Zubringer zur K-Bahn geben. Red »Meinung S. 16