Stimmen zum Bußgeldkatalog: „Die Erhöhung schreckt die Leute nicht ab“

Die Krefelder sehen wenig Nutzen.

Krefeld. Höhere Bußgelder für Delikte im Straßenverkehr: Einen Nutzen — außer für die Stadtkasse — sehen viele Krefelder darin nicht. Denn die meisten sind überzeugt, dass die höheren Strafen nicht zu mehr Disziplin führen werden.

„Undisziplinierte schrecken auch höhere Bußgelder nicht ab“, sagt Katharina Korbmacher. Auch Angelika Tomaszik glaubt nicht, „dass höhere Bußgelder eine Wirkung haben. Viele werden trotzdem dreist sein. Die Hemmschwelle ist sehr gering. Daher wäre es auch keine Lösung, die Strafen weiter zu erhöhen.“

Sie gibt aber zu, dass die teureren Parkknöllchen wohl greifen werden. „Natürlich hat man bei den hohen Parkgebühren schon mal überlegt, es lieber zu riskieren, keinen Parkschein zu holen.“ Das sei bei nun mindestens zehn Euro nicht mehr so. „Beim Thema Parken geht es nur über den Preis. Aber viele Sachen sind Abzocke. Zum Beispiel wird nur geblitzt, wo schnell gefahren wird, nicht an Gefahrenstellen“, sagt Hermann Kleinenhammann.

Werner Stump findet es gut, dass „auch die Radfahrer mehr zur Kasse gebeten werden“. Er hoffe, dass das abschreckt und zum Beispiel in Fußgängerzonen nicht mehr gefahren wird. „Vielleicht ist manche Strafe noch nicht hoch genug. Es benötigt aber auch Ordnungskräfte, die das kontrollieren.“

Kein Verständnis hat Heidemarie Klinkerfuß dafür, dass „Kleinigkeiten“ stärker bestraft werden. „Ich musste schon zahlen, weil ich den Radweg nicht benutzt hatte. Wenn keine Gefährdung vorliegt, finde ich das nicht in Ordnung. Bei solchen Kleinigkeiten ist das Abzocke.“

Auch Dörte Scherbartt kann Strafen nicht verstehen, gerade wenn die Radwege in einem schlechten Zustand sind. „Ich halte höhere Bußgelder für den falschen Ansatz. Die Leute müssten mehr Verständnis aufbringen, wie es für die anderen Verkehrsteilnehmer ist — ob mit Pkw, Lkw oder Fahrrad“, sagt sie. Sicherer, glaubt Scherbartt, wird das Fahrradfahren für sie durch neue Regeln nicht: „Weil die Leute ihr Verhalten ohnehin nicht ändern.“