Spielzeugmarkt: Suche nach begehrten Stücken

38 Stände lockten Sammler und Neugierige zum Modelleisenbahn- und Spielzeugmarkt.

Linn. Auf dem Parkplatz der Baslar- Halle in Linn stehen Fahrzeuge aus Bochum, Düsseldorf, Wesel — das gesamte Ruhrgebiet und Krefelds Umgebung trifft sich hier, um zu tauschen, zu handeln und nach begehrten Stücken zu suchen. Es ist Spielzeugmarkt in Linn. „Der ältere Herr dort“, sagt Veranstalter Joachim Eilers, „hat zu Hause mit Sicherheit schon alles, was das Modelleisenbahnherz begehrt. Und trotzdem ist er hier, stöbert und sucht weiter.“

Eilers kennt die „Szene“. Dieses Wort scheint nicht übertrieben, denn wer sich hierher verirrt, aus Neugierde oder Langeweile, der merkt schnell, dass sich hier die Fachwelt der Modelleisenbahner und Modellbauer trifft. Eilers, 70 Jahre alt, veranstaltet diese Märkte einmal in der Woche. „Wir ziehen von Apeldoorn bis Hannover“, sagt er lachend, der selbst einen Stand aufgebaut hat und mit Eisenbahnen und Zubehörteilen handelt.

Die ersten Geschäfte laufen in aller Frühe unter den Marktteilnehmern selbst. Im Laufe des Tages kommen einige Sammler. „Einige“, weiß Eilers, „kommen mit ganz klaren Vorstellungen und suchen ganz bestimmte Teile.“ Da zahlt der Modelleisenbahner auch schon einmal 150 Euro für ein Märklin-Signal von 1936. Insgesamt scheinen die Kunden verschlossen und in ihre Suche vertieft. Wer die vier Euro Eintritt gezahlt hat, der fackelt nicht lange und verschwindet auch recht schnell wieder — darauf bedacht, seine erworbenen Schätze gleich daheim zu verbasteln.

38 Stände zählt der Veranstalter in Linn. „Viele kenne ich. Die ziehen mit von Markt zu Markt“, so Eilers, der bis Juli jede Woche an einem anderen Ort zu „Jomo’s Modelleisenbahn- und Spielzeugmärkten“ einlädt. In der nächsten Woche in Kaunitz und Bochum.

Da überlegt auch Marktteilnehmer Senke, teilzunehmen. Er bietet an seinem Stand altes Blechspielzeug und Zubehör zur Spur 0 aus den 1930er Jahren an. „Alte Spielzeugsoldaten sind auch immer wieder gefragt“, so der Insider.

Insgesamt ist Eilers mit den Besucherzahlen nur mäßig zufrieden: „Das Wetter ist heute aber auch sehr gut. Da gehen doch viele lieber spazieren.“ Sein Flughafenmodell aus den 1950er Jahren nimmt er am Ende wieder mit heim. „Dafür fehlt heute einfach das Publikum, aber vielleicht nächste Woche“, so sagt der 70-Jährige zuversichtlich.