Straßenstrich nur noch nachts erlaubt

An der Ritterstraße soll Prostitution zwischen 6 und 22 Uhr verboten werden.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Straßenprostitution soll im Gebiet Ritterstraße, Neue Ritterstraße und Dießemer Bruch zwischen 6 und 22 Uhr verboten werden. Das sieht eine Änderung der bestehenden Rechtsverordnung durch die Bezirksregierung Düsseldorf vor, die den dortigen Straßenstrich durch die Einrichtung eines zeitlich begrenzten Sperrbezirks reglementieren will.

Bei der Stadt Krefeld wird diese Änderung der Rechtsverordnung derzeit geprüft. Denn Verwaltung und Rat hatten sich eigentlich für die Einrichtung eines zeitlich unbegrenzten Sperrbezirks in diesem Gebiet eingesetzt und einen entsprechenden Antrag an die Bezirksregierung gestellt. Pressesprecher Timo Bauermeister: „Das ist also ein Kompromiss. Nun werden wir schauen, ob der zufriedenstellend ist.“

Seitens der Bezirksregierung Düsseldorf liegt diesem „Kompromiss“ ein Abwägungsprozess zugrunde, bei dem sowohl die Interessen der Anwohner als auch die der Prostituierten berücksichtigt wurden.

Pressesprecherin Stefanie Klockhaus: „Zum einen wird so eine Gefährdung des öffentlichen Anstands und der Jugend ausgeschlossen. Schließlich sind in dieser Zeit keine kleinen Kinder mehr unterwegs.“ Und zum anderen würden so die Rechte der Prostituierten gewahrt: „Straßenprostitution ist nämlich grundsätzlich nicht illegal. Ein unbeschränktes Verbot in diesem Gebiet wäre also ein unverhältnismäßiger Eingriff in die Handlungs- und Berufsfreiheit.“

Ob die Stadt Krefeld dieser Argumentation der Bezirksregierung Düsseldorf folgen und den zeitlich begrenzten Sperrbezirk akzeptieren wird, ließ Timo Bauermeister offen: „Sie hat uns um eine kurzfristige Rückäußerung gebeten und die wird sie auch bekommen. Zunächst werden wir also im Guten diskutieren.“

Sollten diese Diskussionen zu nichts führen, hätte die Stadt noch die Option, den schiedlich-friedlichen Pfad zu verlassen, um sich weiter für einen zeitlich unbegrenzten Sperrbezirk starkzumachen: Sie könnte gegen die Bezirksregierung ein Normenkontrollverfahren vor einem Verwaltungsgericht anstrengen.

In der Ratssitzung am Dienstag wird über das weitere Vorgehen in Sachen Sperrbezirk Ritterstraße, Neue Ritterstraße, Dießemer Bruch gesprochen.