Krefeld Pur: Die Königstraße wird zum Catwalk
Statt zur Fashionworld lädt der Einzelhandel im September zu einer neuen Veranstaltung.
Krefeld. Die Fashionworld ist für dieses Jahr tot, es lebe „Krefeld Pur“. Die Händler in der City haben sich zusammengeschlossen und stemmen am traditionellen Modewochenende, 20./21. September, eine eigene Veranstaltung mit neuem Namen.
Sie soll inhaltlich anders werden, es gibt nicht nur textile Themen. Dennoch wird die Mode auf vielen kleineren Bühnen eine große Rolle spielen. Die „Fashionworld“ war von Oberbürgermeister Gregor Kathstede wegen des Nothaushaltes der Stadt abgesagt worden.
„Dass der Oberbürgermeister die erfolgreichste Marketingveranstaltung Krefelds vorläufig eingestellt hat, haben wir bedauert und angesichts der Finanzlage der Stadt zugleich respektiert“, sagt Franz-Joseph Greve, der Vorsitzende der Werbegemeinschaft. „Wir wollten sie jedoch nicht sang- und klanglos untergehen lassen.“ Die Namen „Größte Straßenmodenschau der Welt“ und „Fashionworld“ seien allerdings von der Stadt belegt.
Schnell sei klar geworden, dass es einen vergleichbaren Nachfolger nicht geben würde. Der neue Ansatz ist schlanker und unterscheidet sich deutlich von der „Fashionworld“ und ihrem Rahmenprogramm.
Mit der Veranstaltung „Krefeld Pur“ soll das Wochenende, das sich bei den Kunden eingespielt und sie stets zum Kaufen angeregt hat, weiter mit Leben gefüllt werden. Die Botschaft lautet: Krefeld arbeitet an sich und glaubt an seine Werte und Stärken — „Krefeld Pur“ eben.
Die auf Plakaten und Flyern verwendeten Farben Schwarz und Gelb zeigen die enge Verbindung zur Stadt. Ulrich Cloos, Leiter des Fachbereichs Stadtmarketing, erklärt: „Wir waren von Anfang an bei den Vorbereitungen für diese Veranstaltung dabei, haben unterstützt, beraten und gemeinsam Ideen entwickelt. Es ist toll, wenn sich Unternehmen und Bürger engagieren.“
Geld fließe zwar nicht, jedoch könne der städtische Zuschuss für die Krefelder Samstage auch für „Krefeld Pur“ verwendet werden. „Es ist wichtig, dass wir uns auf dieses Jahr konzentrieren“, betont Cloos. „Ob die Fashionworld 2015 durchgeführt wird, entscheiden die Haushaltsberatungen.“
Große Bühnen für die aktuelle Mode wird es nicht geben. Diesmal wird die Idee der früheren Haute-Couture-Schauen aufgegriffen, die stets in den Häusern selbst stattfanden. Die Modenschauen werden sozusagen „zu Hause“ in oder vor den Geschäften stattfinden — professionell und stets mit klarem Bezug zu Krefeld.
Christoph Borgmann, der federführende Organisator, macht Appetit auf die Veranstaltung. „Wir wollen pure Freude ‘rüberbringen. Es machen mehr Geschäftsleute mit als bei der Modenschau und insgesamt geben sie mehr Geld. Das Budget der Stadt haben wir jedoch nicht.“
Zwei „Große“ waren mit Galeria Kaufhof und C&A sofort mit im Boot. Dies sei ein Zeichen, dass auch die Konzerne erkannt hätten, dass es wichtig sei, die Region zu stärken, findet Christoph Borgmann.