Hochhaus Superkran am Mississippi-Dampfer

Auf das Dach des Hochhauses wurden Stahlträger für den Antennenwald gehievt.

Krefeld. Es war ein Spektakel rund um das Hochhaus an der Felbelstraße/Bleichpfad. Seit sieben Uhr am Samstagmorgen montierten dort neun Mitarbeiter der Firma Franz Bracht aus Duisburg den riesigen Turmdrehkran.

Foto: Andreas Bischof

Mit einer Höhe von rund 100 Metern ist er in der Lage, bis zu zehn Tonnen auf das Dach des 74 Meter hohen „Mississippi-Dampfers“ zu hieven. Dorthin sollten vorgefertigte Bauteile gehoben werden, die für die spätere Einhausung des Antennenwaldes auf dem Dach gebraucht werden.

Autokran hebt Antennenanlage auf Mississippi-Dampfer
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Autokran hebt Antennenanlage auf Mississippi-Dampfer

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Für die Montage des Krans musste der südliche Teil der Steckendorfer Straße voll gesperrt werden. Neben dem sieben-achsigen Kranwagen waren vier Tieflader und ein weiterer Hilfskran für die Montage nötig. Nach sieben Stunden war der Kran-Koloss einsatzbereit.

Ein zweiter Hilfskran, der auf dem teilweise gesperrten Bleichpfad stand, hob die bis zu sieben Tonnen schweren Bauteile vom Dach des Nebengebäudes vor die Südseite des Hochhauses, wo sie der Ausleger des Hauptkranes aufnahm und über den Supermarkt Norma hinweg auf das Dach des höchsten Krefelder Wohnhauses beförderte.

Die Dachsanierung ist Teil einer grundlegenden Verschönerung und Modernisierung der Wohnanlage. Das äußere und innere Face-Lifting wird in den kommenden Jahren rund 12 bis 16 Millionen Euro kosten. Für die Verwaltung des Gebäudes, das dem schwedischen Unternehmen von Alf Svedulf gehört, ist die holländische Westona Real Estate zuständig.

Für die Firma arbeitet der Verwalter Andreas Erkes. Er kündigt für den Juli den Komplettaustausch aller Fenster (weit über 1000) der 252 Wohnungen in dem 23-stöckigen Gebäude an. Sie werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht und entsprechen dann allen wärme- und lärmtechnischen Anforderungen.

Ebenfalls im Sommer sollen auch die schmutzigen Waschbeton-Fassaden neu gestrichen werden. Es soll eine zurückhaltende Terrakottafarbe werden. Der Farbton für das Ensemble, das die innerstädtische Stadtsilhouette beherrscht, steht noch nicht fest.

Das Hochhaus wird aber nicht nur außen auf Vordermann gebraucht. Erhebliche Summen werden auch Innern für moderne Brandschutztüren investiert. In den vergangenen Jahren wurde der Innenbereich bereits deutlich modernisiert, die Beleuchtung und der Brandschutz verbessert, das Aufenthaltsklima deutlich aufgewertet.

Freuen können sich über diese Entwicklungen nicht nur die rund 700 Bewohner des Komplexes aus 25 Nationen, sondern eigentlich auch die restlichen Bürger der Stadt. Andreas Erkes verweist darauf, dass sich die Belegungsquote der Wohnungen von früher einmal 80 auf jetzt 92 Prozent erhöht habe.

Auch das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Wohnqualität sich verbessert und das Hochhaus seinen schlechten Ruf aus den 80er/90er Jahren abgelegt hat. Im Parterre des Hochhauses, gegenüber dem zur Westonia gehörenden Norma-Supermarkt, hat kürzlich der Flüchtlingsrat seine Beratungs- und Schulungsräume eröffnet.