Tankstellenüberfall: Eltern des Räubers geben Beute zurück

Wegen eines Tankstellenüberfalls an der Klever Straße ist ein 19-jähriger Krefelder zu einer Jugendstrafe verurteilt worden.

Krefeld. Zu drei Jahren und sechs Monaten Jugendstrafe hat am Donnerstag das Landgericht einen 19-jährigen Krefelder wegen eines Tankstellenüberfalls verurteilt.

Am Abend des 11. Juli war der junge Mann, vermummt mit Schal, Mütze und Kapuze, in den Verkaufsraum der Tankstelle an der Klever Straße gegangen und hatte von der Kassiererin „Geld her“ gefordert. „Schon als er maskiert reinkam, wusste ich, dass es ein Überfall war“, sagt die Frau im Zeugenstand.

Erst während sie das Geld in seinen Rucksack packte, habe sie gesehen, dass er auch ein Messer in der Hand hielt. 1660 Euro hat der Räuber erbeutet. Und weil sie gerade nahe der Kasse lagen, hat sich der Angeklagte auch gleich noch fünf Stangen Zigaretten einpacken lassen.

Die Kassiererin machte vor Gericht einen sehr gefassten Eindruck, dennoch hat sie der Überfall nicht kaltgelassen. „Ich habe heute schon einen Blick für draußen und achte mehr auf alles, zum Beispiel wenn ein Auto länger an der Tankstelle steht.“

Der Angeklagte räumte die Taten ein. Das Geld verwendete er unter anderem, um 250 Euro Schulden bei seinen Eltern abzubauen. Als die hörten, woher es kam, gaben sie es sofort dem Tankstellenpächter zurück.

Das Gericht verurteilte den Angeklagten dazu, auch die restliche Summe zurückzuzahlen. Bei seiner Tat will er die Unterstützung eines weiteren jungen Mannes gehabt haben. Der soll ihn nach dem Überfall im Auto abgeholt haben.

Dieser 22-Jährige war ebenfalls als Zeuge geladen. Nach einer Belehrung, dass er nichts sagen müsse, was ihn selbst belastet, schwieg er jedoch lieber. Gegen ihn wird noch ermittelt.