Fragen und Antworten Taschendiebstahl in Krefeld: Wo und wann schlagen die Täter zu?

Krefeld · Oft wird in der Adventszeit vor Taschendiebstahl gewarnt. Doch ist die Gefahr im Dezember besonders hoch? Was sich in Krefeld durch Zahlen belegen lässt – und was nicht.

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In der Adventszeit wird immer wieder vor Taschendieben auf Weihnachtsmärkten gewarnt. Doch wie hoch ist die Gefahr in der Vorweihnachtszeit in Krefeld wirklich? Ein Überblick.

In den letzten fünf Jahren war der Dezember „lediglich einmal der Monat mit den höchsten Fallzahlen“, erklärt Luis Könen, Sprecher der Polizei in Krefeld. Nach den Angaben war das im Jahr 2020 der Fall mit mehr als 60 erfassten Fällen, im letzten Jahr waren es 39 Fälle im Dezember, im Jahr 2018 gerade mal zwölf Fälle bei insgesamt 311 erfassten Delikten. Tendenziell komme es eher in den Sommermonaten zu Taschendiebstählen.

Grundsätzlich sei die Gefahr überall dort am größten, „wo viele Menschen zusammenkommen“: Festivals und andere Veranstaltungen im Sommer beispielsweise – aber eben auch ein höheres Aufkommen an Passanten in der Vorweihnachtszeit oder die Weihnachtsmärkte. Zu einem Viertel der Taschendiebstähle komme es jedoch im Umfeld des ÖPNV, etwa in Bussen und Bahnen oder an Haltestellen. Besonders zu Hauptverkehrszeiten. Nach aktuellen Zahlen der Polizei Krefeld ist im Vergleich zum Vorjahr zunächst nicht mit einem weiteren Anstieg der erfassten Fälle zu rechnen: Bis Ende Oktober des laufenden Jahres wurden nach den Angaben 343 Fälle erfasst. Im letzten Jahr waren es bis zu diesem Zeitpunkt 508 Fälle. 2022 war im Vergleich der letzten fünf Jahre auch insgesamt das Jahr mit den meisten gemeldeten Taschendiebstählen mit 598. Im Jahr 2021 gab es wohl eine durch die Corona-Pandemie bedingte Abschwächung auf 321 Fälle. Zuvor waren bereits im Jahr 2020 514 Fälle (bis einschließlich Oktober 412 Fälle) gemeldet worden. Ein Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren 2019 (399) und 2018 (311).

NRW-weit betrachtet bestätigte sich der Trend: 2022 waren landesweit mehr als 37 000 Anzeigen wegen Taschendiebstählen erfasst worden. Ebenfalls ein Anstieg nach einem Corona-Dämpfer. In der Krefelder Kriminalstatistik für 2022 war darauf hingewiesen worden, dass es im Vergleich mit den letzten Jahren zu einem Anstieg der Straßenkriminalität gekommen war, der auf steigende Fallzahlen bei Eigentumsdelikten zurückgeführt wurde. Die Polizei rät unter anderem, nur das Nötigste mitzunehmen. Geld und Bankkarten sollten in verschlossenen Innentaschen verstaut werden. Die Täter würden oft in Gruppen handeln, wer auffällig angerempelt oder angesprochen wird, sollte demnach zunächst vorsichtig sein.