Tattoo-Convention: Surrende Glückshormone

Rund 10.000 Besucher kommen zur ersten Tattoo-Convention ins Seidenweberhaus.

Krefeld. Das Surren ist für manche unerträglich. Für andere jedoch toben bei dem monotonen Geräusch der Tätowiermaschinen gleich die Glückshormone. So auch bei Anna aus Krefeld. Die 20-Jährige ist mit einem festen Ziel zur ersten Tattoo-Convention ins Seidenweberhaus gekommen: Ein weiteres Bild soll auf ewig ihren Körper schmücken.

Finger, Ohr und Fuß haben bereits herhalten müssen. Was es nun werden soll, weiß sie genau - eine Feder. Fündig wird sie beim US-Tätowierer Nick Phillips von Loyalty Tattoos, der zum zweiten Mal in Deutschland ist. Der Körperkünstler aus Utah sowie seine bisherigen Werke, die in einem Buch zusammengestellt sind, gefallen der Friseurin sofort. Er soll Tattoo Nummer vier auf die Schulter der jungen Frau stechen.

Sie ist seine erste Kundin an diesem Tag. Am populärsten seien Schmetterlinge und Sterne, sagt Phillips. Das Surren an seinem Stand beginnt. "Das Ausmalen ist ein bisschen unangenehm", sagt Anna und kneift hin und wieder die Augen zu. Wer schön sein will, muss leiden - im Fall von Anna eine Stunde lang.

So lange der Adrenalinspiegel hoch ist, übertüncht er die Schmerzen. "Am Fuß war es schlimmer", erinnert sie sich. Ein Tattoo hat sie von 08/15, dem Gastgeber-Studio der Convention. Christian Eichenauer, Inhaber des Ladens an der Oppumer Straße, ist zufrieden mit seiner ersten Convention in Krefeld: "Wir haben auf die Qualität der teilnehmenden Studios Wert gelegt, nicht auf Masse".

Das scheint die 10.000 Besucher überzeugt zu haben, die an drei Tagen zur Premiere ins Seidenweberhaus gekommen sind. Auch Anna sieht sehr zufrieden aus. Wahrscheinlich wird die Feder von Nick ihr letztes Tattoo sein - oder auch nicht.