Wetterphänomen sorgt für Aufsehen Tornado von Krefeld und Düsseldorf aus zu sehen?

Krefeld/Düsseldorf · Eine rotierende Luftsäule hat in der Region für Aufsehen gesorgt. Viele Krefelder haben das Wetterphänomen festgehalten. Ein Tornado-Experte des Deutschen Wetterdienstes ordnet ein.

 Dieses in Krefeld aufgenommene Foto erreichte unserer Redaktion.

Dieses in Krefeld aufgenommene Foto erreichte unserer Redaktion.

Foto: Philipp Geldmacher

Was war da von Krefeld und Düsseldorf aus zu sehen? Leser Rene Engstfeld hat uns ein Foto aus Krefeld-Oppum geschickt, auf dem offenbar ein Wirbel in der Luft unter einer Wolke zu sehen ist. Das Foto entstand gegen 13 Uhr. Drei Minuten später machte Philipp Geldmacher ebenfalls eine Aufnahme des Phänomens im Bereich Benrad-Süd. Andere Krefelder machten offenbar am Mittwoch ähnliche Beobachtungen. Auch von Fischeln, Verberg oder Stahldorf aus war das Wetterphänomen demnach sichtbar. Zahlreiche Fotos und Videos kursierten im Internet. Auch vom Düsseldorfer Flughafen soll der Wirbel zu sehen gewesen sein.

Handelte es sich womöglich um einen Tornado? Die gute Nachricht: Der Feuerwehr in Krefeld wurden keine Schäden gemeldet, erklärte ein Sprecher der Einsatzkräfte unserer Redaktion am Nachmittag. „Eine deutlich ausgeprägte „Funnelcloud“ ist zu sehen. Ob Bodenkontakt bestand (Tornado) ist derzeit noch unklar“, schrieb „Kachelmannwetter“ angesichts eines Videos, das im Bereich des Düsseldorfer Flughafens entstanden sein soll, bei Twitter.

Tornado in Krefeld und Düsseldorf zu sehen? Das sagt ein Experte des Deutschen Wetterdienstes

Auch ein Tornadoexperte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) teilt diese Einschätzung. Auf den vielen Bildern, die aus der Region im Internet zu sehen sind, sei zunächst eine sogenannte „Trichterwolke“, auch „Funnelcloud“ genannt, zu sehen, erklärte Andreas Friedrich unserer Redaktion. Ob sich die zu einem Tornado entwickelte, sei zunächst noch unklar.

 Leser Rene Engstfeld hat uns dieses Foto gesendet. Es entstand um 13 Uhr in Krefeld-Oppum.

Leser Rene Engstfeld hat uns dieses Foto gesendet. Es entstand um 13 Uhr in Krefeld-Oppum.

Foto: Rene Engstfeld

Dabei könne es sich um die „Vorstufe“ eines Tornados handeln, aber eben nur, wenn sich der Windwirbel irgendwann nach unten hin zum Boden fortgesetzt hätte. Dann könne einer der berüchtigten am Boden kreisenden Wirbel entstehen, die alles, was im Weg steht, nach oben ziehen. Wahrscheinlicher sei es aber, dass sich die Trichterwolke irgendwann einfach wieder aufgelöst habe. Ein Wetterphänomen, das im Jahr in Deutschland in hunderten Fällen zu sehen sei, richtige Tornados seien viel seltener. Die Einschätzung könne sich aber noch ändern, wenn Aufnahmen auftauchen, die einen Bodenkontakt der rotierenden Luftsäule erkennen lassen, so DWD-Experte Friedrich weiter. Mithilfe eines Wetterradars seien solche Wetterphänomene nicht zu bestätigen.

(pasch/tt)