WZ-Mobil Traarer Bürger wollen ihre Mühle nicht aufgeben
Die Meinung ist eindeutig: Die Mühle von 1802 sei ein Wahrzeichen — und sollte unbedingt saniert werden.
Krefeld. Oberbürgermeister Frank Meyer will sich für die stark sanierungsbedürftige Egelsbergmühle einsetzen und im Rahmen der Haushaltsberatungen an die Fraktionen herantreten — das ist die gute Nachricht, die Walter Kienen, 2. Vorsitzender des Traarer Bürgervereins, mit zum WZ-Mobil brachte. Der Zustand der 1802 in Betrieb gegangenen Mühle ist wesentlich schlechter als bis vor kurzem angenommen, fast das gesamte Mauerwerk ist von Feuchtigkeit durchsetzt.
Die Kosten, um die Mühle wieder in Stand zu setzen, liegen weit über den vorerst ausgerechneten 90 000 Euro (siehe Meldungen rechts und unten links). Ohne Investoren und die Hilfe der Stadt sei das Vorhaben für den Bürgerverein als Mieter der Mühle nicht zu stemmen, betont Kienen.
Zustimmendes Nicken gibt’s dafür am WZ-Mobil. Auch Jannik Gohlke sieht die Stadt in der Pflicht: „Es ist ihre Aufgabe, die Bürger zu unterstützen, an der Mühle ist ja schon viel in Eigenleistung passiert, die Pioniere aus Traar und die Feuerwehr haben den Spaten bereits in die Hand genommen.“ Er ist sicher: „Wenn man nach Traar hinein nach Hilfe ruft, dann wird man auch gehört.“ Auch Silke Heyer findet: „Es wäre schön, wenn die Stadt tätig würde, schließlich ist die Egelsbergmühle ein Wahrzeichen von Traar.“ Sie sei nicht nur am Wochenende ein beliebter Ausflugsort, sondern biete auch Platz für Ausstellungen, Geburtstagsfeiern und andere Veranstaltungen. Heyer: „Es wäre ein Jammer, wenn die Mühle genauso verfallen würde wie die wunderschöne Brücke über die Nieper Kuhlen zum Hülser Berg.“
Ganz anderer Meinung ist da ein älterer Herr, der seinen Namen am WZ-Mobil nicht nennen will. Die Mühle sanieren zu wollen, „das ist doch ein Fass ohne Boden, da kann man das Geld auch in die Tonne werfen“. Aber die alte Mühle ihrem Schicksal über- und damit vergammeln zu lassen? „Das ist totaler Quatsch“, findet Siegfried Vetter. Die Mühle sei schließlich nicht nur ein Wahrzeichen für Traar, sondern darüber hinaus ein denkmalgeschütztes „Schmuckstück“. Vetter ist der Überzeugung: „Es müssen da unbedingt Fachleute ran, ähnlich wie damals bei der Geismühle in Oppum, die das Ganze anpacken.“
Für die Finanzierung hat er auch eine Idee: „Man könnte einen Spendenaufruf machen. So einen gab es vor 25, 30 Jahren schon mal, als es um die Sanierung der Kapelle an Haus Traar ging“, erinnert sich Vetter. Silke Heyer ergänzt: „Man könnte auch einen Spendenlauf oder ein Fest zugunsten der Mühle organisieren. Da wären die Traarer bestimmt dabei.“