Krefelder Hof Abriss- und Neubaupläne für das Parkhotel Krefelder Hof

Krefeld · Der Pachtvertrag endet 2020. Die Accor-Kette als Betreiber hat über eine Verlängerung noch nicht entschieden.

Das Mercure Parkhotel Krefelder Hof an der Uerdinger Straße in Bockum stammt aus den 1960er Jahren.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Der Krefelder Hof ist eine Institution in der Stadt. Winston Churchill, Theodor Heuss, Konrad Adenauer und Helmut Kohl sowie der damalige Vizepräsident der USA, George Bush Senior, haben dort schon übernachtet — um nur einige wenige zu nennen. Und auch Stars wie der englische Schauspieler Sir Laurence Olivier sowie seine deutschen Kollegen Joachim Fuchsberger und Dieter Hallervorden waren gern gesehene Gäste im Haus. „Wir sind das erste Haus am Platze“, betonte noch im Jahr 2011 zum 100-jährigen Bestehen des Hotels dessen ehemaliger Direktor Robert H. Preis.

Derzeit stehen allerdings die Zeichen auf Veränderungen: Im nächsten Jahr läuft der Pachtvertrag für das 160-Betten-Hotel aus – und ob er verlängert wird, steht derzeit in den vier Sternen des Hauses.

Seit 2003 gehört es als „Mercure Parkhotel Krefelder Hof“ zur französischen Accor-Gruppe. Deren deutscher Sitz befindet sich in München. Auf Nachfrage dort heißt es ausweichend: „Der bestehende Pachtvertrag läuft tatsächlich in 2020 aus. Wir sind aktuell in Gesprächen mit dem Eigentümer hinsichtlich möglicher Optionen für die Zukunft.“ Man könne deshalb keine weiteren Aussagen treffen. Eigentümer soll eine Hotel-Firma mit Sitz in Luxemburg sein.

Hoteldirektor kündigt Renovierungsmaßnahmen an

Aus dem Hotel selbst ist schon zu hören, dass der Pachtvertrag nicht verlängert werde, nachdem Baupläne von der Stadt abgelehnt worden seien. Dass es solche Pläne gibt, hat Bart Vaessen, seit 2017 Hoteldirektor, noch am 23. März auf der Homepage bestätigt: „Zur Zeit wird die Renovierung des kompletten Hotels geplant. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr mit den ersten Renovierungsmaßnahmen anfangen können.“ Er antwortete damit auf die Beschwerde eines Gastes, wonach „das Gebäude von sehr schlechter Qualität ist“. Weitere Erläuterungen dazu durfte Vaessen auf Nachfrage unserer Zeitung nicht geben. Er hatte zuvor Rücksprache mit seinen Vorgesetzten gehalten.

Ursprünglich war der 1911 erbaute Krefelder Hof, der gerne als „erweitertes Wohnzimmer der Krefelder“ bezeichnet wird, am Ostwall beheimatet. Er musste aber dem Horten-Kaufhaus (heute: Primark) weichen. Es folgte der Umzug an die Uerdinger Straße.

Das Gebäude im Stil der späten 1960er Jahre genießt bei Gästen einen guten Ruf. Gleichwohl mehrten sich zuletzt Stimmen, wonach die 160 Zimmer energetisch und von der Ausstattung her nicht mehr zeitgemäß seien. Nach Informationen unserer Zeitung soll es deshalb einen Abriss und Neubau vorne an der Uerdinger Straße geben. Dort, wo sich derzeit noch das Hotel befindet, sind danach Einfamilienhäuser vorgesehen.

Bei der Krefelder Stadtverwaltung hat es dem Vernehmen nach Gespräche zu diesen Plänen gegeben, allerdings noch keine offizielle Bauvoranfrage. Dabei muss bereits signalisiert worden sein, dass die Idee eines Neubaus an der Uerdinger Straße aufgrund des alten Baumbestandes schwierig zu realisieren wäre.