Brauchtum Lehmheide soll wieder einen Martinszug haben

Lehmheide. · Bürgerverein, Schulen und Kitas haben sich zusammengesetzt und Herausforderungen diskutiert. Kurz nach den Osterferien wollen die Beteiligten Lösungen gefunden haben.

In der Vergangenheit gab es viel Diskussion um den Zug in der Lehmheide.

Foto: dpa/Felix Kästle

Den St. Martinszug in Lehmheide gibt es seit 1930, seitdem ist er nur zweimal ausgefallen: wegen eines Sturmes und im vergangenen Jahr, weil die Grundschulen 2017 ausgeschert waren, um den Zugweg für die kleinen Füße zu verkürzen. „Das hat große Lücken gerissen und für Unruhe gesorgt“, sagt Bernd Albrecht, Vorsitzender des ausrichtenden Bürgervereins. „Nach den verschiedenartigen Problemen, die bei unserem traditionellen St. Martinszug aufgetreten sind, wollen wir nun einen neuen Anfang wagen und zusammen überlegen, wie es in Zukunft weitergehen kann“, sagt er.

In der Vergangenheit sei es immer schwieriger geworden, den Zug vernünftig durchzuführen. „Die gesetzlichen Bestimmungen wurden verschärft, die Sammelbereitschaft hat nachgelassen, wir haben es aber immer wieder geschafft“, berichtet Albrecht. Damit der Zug in diesem Jahr wieder stattfinden kann, haben sich die Verantwortlichen des Bürgervereins mit den Leitungen der Schulen und Kitas bereits zu einem Gespräch zusammengesetzt. Albrecht: „Erfreulich ist, dass auch die beiden Grundschulen grundsätzlich bereit sind, wieder mitzumachen. Jetzt gilt es, zu überlegen, wie der Zug durchgeführt werden kann, damit wir allen gerecht werden.“

Diskussion um den Hof der Gesamtschule

Rückblick: Nachdem der Platz an der Martinskirche zu klein geworden war, hatten sich die Mitglieder des Bürgervereins entschlossen, das Packen der Tüten, deren Ausgabe und die Martinsfeier auf dem Gelände der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule durchzuführen. Albrecht erklärt: „Das war am Anfang nicht ohne Fehler, diese wurden in Kooperation mit den Schulen von Mal zu Mal beseitigt.“

Da der Platz an der Gesamtschule weiterhin als nicht geeignet angesehen wurde, weil es dort zu eng und zu dunkel sei, gebe es die Überlegung, ob die Martinsfeier eventuell auf dem Ascheplatz des BV Union stattfinden könnte. „Die Stadtverwaltung hat uns davon abgeraten. Auch der Parkplatz der Hochschule an der Obergath ist nicht zu empfehlen. Er würde auch nicht genehmigt“, heißt es.

Weitere Diskussionspunkte betrafen den Zugweg. Es wird überlegt, die Aufstellung zum Vom-Bruck-Platz und in die Vom-Bruck-Straße zu legen, um dann durch Baumwollweg, Spinnerei-, Ispels- und Martinstraße weiterhin zur Gesamtschule zu gehen. „Hier haben wir immer die besten Möglichkeiten für das Tütenpacken und ihre Ausgabe samt Martinsfeuer gesehen. Der Zugweg wäre etwa 3,5 Kilometer lang. Das müsste eigentlich gut zu schaffen sein.“

„Am Martinsfeuer müssten natürlich die Maßnahmen weiter verbessert werden, damit auch die Kleinsten was sehen. Wir haben für jeden Verbesserungsvorschlag ein offenes Ohr.“ Wünsche können an das Martinskomitee des Bürgervereins gerichtet werden. Kurz nach den Osterferien wollen die Beteiligten eine Lösung gefunden haben.

Ausschlaggebend zur Durchführung des Zuges seien aber in erster Linie die Sammlungen und Spenden, um den Zug zu finanzieren. Dazu werden dringend Sammler gesucht und auch Helfer, die für die ordnungsgemäße Durchführung des Zuges unerlässlich sind.

„Wir haben in den vergangenen Jahren immer versucht, alle Wünsche zu bedenken und gegebenenfalls umzusetzen. Das hat immer geklappt. Was wir nicht zulassen können, ist, dass Teilnehmergruppen unterwegs ausscheren und sich dadurch große Lücken bilden“, sagt Albrecht.