Überfall auf Wettbüro: Räuber schießt in Fernseher

Kunden hatten Todesangst.

Krefeld. Bei einem Überfall auf ein Wettbüro am Karlsplatz hat einer der beiden Täter am Sonntagabend einen Schuss abgegeben. Verletzt wurde zum Glück niemand. Weil die Polizei sehr frühzeitig alarmiert wurde, konnte sie beide Räuber festnehmen.

Die Männer waren gegen 18.30 Uhr in die Räume gestürmt und verlangten nach Geld. Dabei drohten sie mit scharfen Schusswaffen. Die Täter forderten die meist schon älteren Geschädigten in gebrochenem Deutsch auf, sich auf den Boden zu legen und sammelten deren Handys ein.

Die beiden Angestellten hinter der Theke wurden gezwungen, Geld in Stoffbeutel zu stopfen. Der Geschäftsführer wurde massiv angegangen, so wurde damit gedroht, ihm ins Knie zu schießen, falls er nicht noch mehr Geld herausgäbe. Um die Forderung zu unterstreichen, schoss einer der beiden Männer in einen Flachbildfernseher an der Wand.

Wenig später wollte zufällig eine weitere Angestellte die Räume betreten. Sie reagierte umsichtig auf das ungewöhnliche Bild vieler auf dem Boden liegender Menschen, ging wieder leise raus und informierte die Polizei. Hierbei kam ihnen ein Täter bereits entgegen und ließ sich widerstandslos festnehmen. Der zweite Täter warf seine Waffe zur Seite, zog die Maske ab und legte sich neben die Überfallenen, als wäre er an dem Raubüberfall nicht beteiligt. Dies ließen die Geschädigten jedoch nicht zu, sondern erreichten durch lautstarke Rufe und Hinweise, dass auch dieser Tatverdächtige vorläufig festgenommen werden konnte.

Die beiden nichtdeutschen Tatverdächtigen sind 44 und 31 Jahre alt und angeblich im Raum Bonn wohnhaft. Der ältere hat bereits langjährige Haftstrafen wegen ähnlicher Delikte verbüßt. Beide schwiegen sich bisher bei Polizei und Untersuchungsrichter aus, der gegen sie Haftbefehl erließ.

Die Zeugen des Überfalls sowie die betroffenen Angestellten wurden insbesondere durch den Schuss in Todesangst versetzt. Eine Frau mit Herzproblemen musste notärztlich versorgt werden.