Radeln Uerdingen soll für Fahrradfahrer attraktiver werden

Krefeld · Bürgerverein und Allgemeiner Deutscher Fahrradclub stellen bei einer Zählung fest, dass die Strecke am Rhein beliebt ist. Manko sind Wege und Beschilderung.

Eins, zwei, drei: Die Mitglieder des Bürgervereins Uerdingen am Rhein und vom ADFC zählen fleißig Radfahrer.

Foto: Karl-Heinz Renner (khr)

Eine der wichtigsten nationalen und europäischen Radachsen führt am Rhein entlang, finden Kalle Eiberg und Heike Hoffmann vom Bürgerverein Uerdingen am Rhein. Und damit man einen Eindruck davon bekommt, wer alles auf den heimischen Radwegen unterwegs ist, haben sie für eine Radzählung den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) mit dem „Fahrrad-Aktionskreis“ ins Boot geholt.

200 Radelnde sind
von 8 bis 16 Uhr erfasst worden

Das Ergebnis war für alle Beteiligten überraschend: Schon ab 8 Uhr morgens passierten Berufstätige, Radsportler und -wanderer die Zählstelle und gaben Auskunft über ihre Lieblingstour. Der Sieger ist die Rundtour von Neuss oder Düsseldorf bis zur Uerdinger Rheinbrücke, Moers oder Duisburg.

Unter den Radwanderern waren Deutsche, Niederländer, Schweizer, Finnen und je zwei Radwanderer aus Japan, Frankreich und England. Dabei beeindruckten die Strecken von Andermatt nach Utrecht oder von Basel nach Rotterdam, aber auch von Frankreich nach Lübeck oder Touren nach Nijmegen, Den Haag, Rotterdam oder Utrecht, die die Fahrer bereits erradelt oder noch vor haben. Bis 16 Uhr wurden rund 200 Radelnde auf der westlichen Rheinseite gezählt, davon 50 Radwanderer. Nicht alle Radelnde konnten erfasst werden. Auffällig war, dass die befragten Radtouristen gerne in Bonn, Dormagen, Meerbusch, Düsseldorf, Duisburg, Moers und Wesel übernachten - aber nur zwei von ihnen in Uerdingen. Zehn Radwanderer nutzten ihr Zelt in der Rheinstadt. Radelnde, die rheinabwärts fuhren, wurden am Ende des Rheindamms vor der Bataverstraße mit einem freundlichen Gruß von der fahrradfreundlichen Gemeinde Meerbusch entlassen.

Radzählung hat nicht nur
positive Ergebnisse

Allerdings stellten die Fahradfreunde nicht nur Positives fest. Auch altbekannte Probleme thematisierten die Teilnehmer der Radzählung. So gibt es beim Übergang auf den befestigten Radweg an der Hentrichstraße/Hafenstraße Stellen, die extrem holprig sind. Und wer die alte Drehbrücke mit seiner irritierenden Radführung passiert, darf selbst raten, wo lang es zum Marktplatz, zur Rhine-Side-Gallery oder zu Dujardin geht. „Klar ist am Ende nur, dass die Radführung unklar und unattraktiv ist. Uerdingen versteckt für 7500 Radelnde zwischen Mai und September seine schönsten Seiten, obwohl der attraktive alte Ortskern Besucher für eine Genusspause, einen kleinen Einkauf oder eine Übernachtung verdient hätte“, heißt es seitens der Initiatoren. Daher stehe eine verbesserte Radwegweisung, ein Orientierungsplan für Uerdingen am Nord- und Südausgang, die Einrichtung von Zimmernachweisen für Uerdingen und mehr Fahrradservice im Zentrum auf der Wunschliste von Kalle Eiberg vom Uerdinger Bürgerverein und Karl-Heinz Renner vom ADFC/Fahrrad-Aktionskreis. Dass die Stadt Krefeld kein Geld für weitere Beschilderungen hat, kann dabei nicht das letzte Wort sein, finden sie.

Uerdingen habe viel zu bieten und sollte mit einer attraktiven Routenführung am Rhein die Radfahrer locken.