Sportstätten Mobile Eispiste wird aufgebaut
Krefeld · Ende September soll die Fläche in der Werner-Rittberger-Halle fertig sein. Gerade werden die Kühlmatten auf dem Boden ausgelegt und verbunden.
Sie galten als die Sportler in der Warteschleife. Ausharrend, dass da endlich - wie sinnig in diesem Sommer - Kälte naht. In Form von Eis, aber nicht dem Essbaren. Vielmehr als Untergrund. Zum Sporttreiben. Eishockeyspieler, Eisläufer oder Eisstockschützen waren Heimatlose in der eigenen Stadt. Die Werner-Rittberger-Halle war ihre Heimstatt - bis sie von heute auf morgen geschlossen werden musste, weil Ammoniak aus Leitungen entwich. Hunderte Trainingseinheiten waren obsolet, frustrierte Kinder, genervte Eltern blieben zurück.
Die mobile Kälteanlage steht vor der Werner-Rittberger-Halle
Das alles ist jetzt zwei Jahre her. 24 Monate des Improvisieren haben nun aber bald ein absehbares Ende. Die seinerzeit angedachte Lösung einer mobilen Eisfläche kommt. Ende September soll alles fertig sein. Gerade laufen die ersten Arbeiten, wie Ralf Weitz, technischer Leiter im Sport- und Bäderamt auf Anfrage mitteilt. Seit Dienstag sind die Arbeiten aufgenommen. Zwei Mitarbeiter der beauftragten Firma legen die Kühlmatten auf der Bodenfläche aus, anschließend wird die Bande installiert. Dann wird zeitnah die mobile Kälteanlage geliefert und ein Stromanschluss dafür installiert. Die Anlage wird vor der Werner-Rittberger Halle platziert. Der Ort dafür sei vorbereitet, sagt Weitz. Die Anlage erhält einen Schallschutz. Wann offizielle Eröffnung ist, wird aktuell besprochen, ist aber auch abhängig, ob alle Arbeiten im Zeitplan bleiben. Weitz: das ist momentan der Fall.“
Bekannt sind die Anlagen seit
der WM 2010 in Deutschland
Technisch funktioniert das System so: Matten, in denen Rohre eingearbeitet sind, werden auf die Fläche gelegt, miteinander verbunden, Wasser darauf gegeben, dass dann gekühlt wird. Das Kühlmittel ist Glykol. Bekannt sind die mobilen Eisflächen von der Eishockey-WM 2010 mit dem Eröffnungsspiel in Gelsenkirchen oder dem DEL-Winter-Game in der Arena in Düsseldorf zwischen der DEG und den Haien.
Mit der Installierung dieser mobilen Eispiste, wie sie genannt wird, haben die Eissportler der Stadt nach denen im König-Palast und in der Rheinlandhalle wieder drei Eisflächen zur Verfügung.
Die Anlage ist auch an
anderen Stellen aufbaubar
Was tatsächlich mit dem maroden Leitungssystem der Ammoniak-Anlage geschieht, hängt von der generellen Entscheidung ab, wie mit beiden Hallen, der Werner-Rittberger und der Rheinlandhalle, verfahren wird. Kommt, wie angedacht und von der Verwaltung präferiert einen Neubau, weil die Sanierung in derart alte Sportstätten sehr teuer und aufwendig sind, oder gibt es dafür keine politische Mehrheit. Der Prozess wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Techniker Ralf Weitz geht davon aus, dass die mobile Eispiste jetzt erst einmal drei bis vier Jahre in Gebrauch sein wird. Sie sei aber auch nutzbar an anderen Standorten. Würde etwa an der Westparkstraße eine neue Eishalle gebaut werden, könne man mit der mobilen Eispiste an einen anderen Standort ziehen, sie dort wieder aufbauen und in Betrieb nehmen. Die Stadt hat die gesamte Anlage für insgesamt 650000 Euro gekauft.