Verkaufsoffener Sonntag: Mit dem Rad zum Shoppen
Das schöne Wetter hat am Nachmittag viele Kunden in die Innenstadt gelockt. Die Händler sind zufrieden.
Krefeld. Mit dem Fahrrad zum verkaufsoffenen Sonntag in die Innenstadt — das war am Sonntag für viele angesagt. Die Radständer reichten kaum, auch an Verkehrsschildern, Pflanzgittern und manch anderem, was Sicherheit verhieß, wurden die Drahtesel angebunden. Ein Ehepaar hatte sich aus St. Tönis auf den Weg gemacht : „Bei schönem Wetter tun wir das schon mal öfters.“ Am vollen Radständer konnte man höfliche Sätze wie „Danke, dass Sie mir Platz machen“ hören.
Da war es für Hans Ellmann und seine Frau Anna gar nicht so leicht, gleich zwei Räder unterzubringen. „Wir sind die vier Kilometer aus Oppum her geradelt. Das ist so ein schöner Tag, und Krefeld ist offen, fahren wir mal hin.“ Und die älteren Herrschaften schwangen sich aufs Rad. Er möchte mal wegen einer Winterjacke gucken, aber große Einkaufspläne haben sie nicht. „Wir haben gerade Goldene Hochzeit gefeiert und sind wunschlos glücklich. Und Gesundheit kann man ja nicht kaufen.“ Die Ehefrau freut sich jedoch auf die Einladung zum Kaffee, die ihr Angetrauter ausgesprochen hat.
Mit der Sonntagsarbeit für Verkäuferinnen haben die beiden Besucher keine Probleme, denn auch andere Berufe wie Ärzte und Krankenschwestern müssten ja arbeiten und „gläubige Menschen können vorher in die Kirche gehen, denn schließlich öffnen die Läden erst um 13 Uhr“.
Die Geschäftsfrau Barbara Kluth kann mit diesem verkaufsoffenen Sonntag sehr zufrieden sein. „Ich finde es immer schön, wenn es voll im Laden ist!“ Gerade am Sonntag, so hat sie beobachtet, kommen oft Paare in ihr Geschäft „LebensArt“: „Da wird gemeinschaftlich entschieden“. Seit Samstag ist die Weihnachtsdeko im Fenster, viel in Grün, Weiß und Silber — noch relativ neutral. Für sie ist das Ganze jetzt schon ein schöner Auftakt für die Winterzeit — auch wenn die Temperaturen nicht so ganz mitspielen!
Vom unterschiedlichen Einkaufsverhalten am Sonntag weiß auch Hajo Greve vom gleichnamigen Modehaus zu berichten: „Männer sind sonntags geduldiger mit uns und ihren Frauen“. Seine Erwartungen ob des verkaufsoffenen Sonntags gingen eigentlich gegen null, gesteht er — die Lage des Termins in den Herbstferien und dann das schöne Wetter. Aber obwohl auch in Düsseldorf und Gladbach die Geschäfte geöffnet sind, „können wir gegen die verkaufsoffenen Städte bestehen“. Auch die Gastronomen mit ihren Freiluftplätzen konnten zufrieden sein.