Verkehrssicherheit: Krefelder fahren vorsichtig
Bei Radarmessungen schlagen immer weniger über die Stränge. Die Polizei lobt die Autofahrer.
Krefeld. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf Krefelds Straßen ist in den vergangenen vier Jahren messbar gesunken. "Um durchschnittlich vier km/h", sagt Polizeidirektor Karl-Josef Klauer.
Fuhren vor vier Jahren die Fahrzeuge noch im Mittel mit 58 Stundenkilometern durch die Radarmessung, sind es mittlerweile nur noch 54.
Das klingt zwar nicht viel. Die Auswirkungen bei Unfällen sind aber verblüffend deutlich: Wenn ein mit 54 km/h fahrendes Auto bei einer Vollbremsung noch unmittelbar vor einem Menschen zum Stehen kommt, prallt es bei einem Bremsmanöver aus 58 Stundenkilometern mit rund 30 km/h auf diesen Menschen.
"Das ist vielen einfach nicht klar", stellt Helmut Bott immer wieder im Gespräch mit Verkehrssündern fest.
Der Sicherheitsberater der Polizei hat am Donnerstag bei einer Verkehrskontrolle am Nassauerring geblitzten Autofahrern, die es wissen wollten, die Auswirkungen solch vermeintlich unbedeutender Geschwindigkeitsübertretungen erläutert.
"Dort, wo man mit 30 km/h zum Stehen kommt, beispielsweise an Kindergärten, fängt man mit 50 km/h erst an zu bremsen", verdeutlicht Klauer.
So richtig schlagen aber vor allem auswärtige Autofahrer über die Stränge, die im Vergleich mit anderen Städten in Krefeld viel häufiger an Unfällen beteiligt sind. "Wären sie nicht, könnten wir die Geschwindigkeitskontrollen eigentlich einstellen", sagt Klauer scherzhaft.
Sie sind somit die Autofahrer, die die Krefelder Polizei mit der Aktion "Komm gut an! Sieger rasen nicht" erreichen will (Zahlen und weitere Informationen hierzu siehe untenstehender Kasten).
Die gesamte Woche sind die Beamten damit beschäftigt, die Geschwindigkeit zu kontrollieren und Autofahrer gleich anzuhalten. Hat das einen besonderen erzieherischen Effekt?
"Eigentlich nicht", sagt Klauer. Der Aha-Effekt trete direkt beim Blitzen auf - da sei es egal, ob sofort kassiert oder das Knöllchen nach Hause geschickt werde.