Versammlung: Langes Warten auf eine Therapie
Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft sucht nach Lösungen.
Krefeld. Wer einen Platz für eine Psychotherapie benötigt, der muss meist lange warten. „Neulich habe ich gehört, dass jemandem am Telefon zwei bis vier Jahre gesagt wurde, das halte ich für etwas unrealistisch“, sagt Dr. Andreas Horn, Direktor der Kliniken für Psychiatrie und Psychotherapie des Alexianer-Krankenhauses. „Aber sechs Monate muss man schon auf einen Therapieplatz warten.“
Bei psychischen Erkrankungen eine zu lange Dauer. Das findet auch die Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft Krefeld (PSAG), deren Sprecher Dr. Horn ist. Deswegen beschäftigt sich die PSAG auch auf ihrer Jahreshauptversammlung am Mittwoch mit dem Thema. Ab 14 Uhr sind die rund 120 Mitglieder in das Altenheim Saassenhof eingeladen. Dort referieren drei Krefelder Fachleute über ihre Arbeit und die Situation der Psychotherapie in Krefeld. „Es geht unter anderem darum, wo die drei Handlungsbedarf sehen“, sagt Dr. Horn.
Mit Problemen wie etwa die lange Wartezeit auf einen Therapieplatz beschäftigt sich die PSAG seit 35 Jahren in Krefeld. Die Arbeitsgemeinschaft fördert die Kooperation, Koordination und den Erfahrungsaustausch zwischen allen an der psychiatrischen und psychologischen Versorgung beteiligten Dienste in Krefeld. Horn: „Dabei arbeiten wir trialogisch, das heißt mit Betroffenen, Angehörigen und in diesem Bereich beruflich Tätigen zusammen, damit man nah am Menschen ist.“
In sechs Arbeitsgruppen, die sich etwa um die Themen Sucht, Krisenintervention oder Kinder und Jugendliche kümmern, werden Probleme diskutiert und Lösungen gesucht. So wurde etwa vor einigen Jahren die Krisenhilfe in Krefeld etabliert.