Verwaltung: Stühlerücken steht an

Mit dem Ausscheiden von Dezernent Schiffer werden Aufgaben neu verteilt. Die Grünen legen ein Konzept vor.

Krefeld. In der Verwaltung stehen die Zeichen auf Veränderung. Die Ankündigung von Oberbürgermeister Gregor Kathstede, nach dem Ausscheiden von Roland Schiffer Ende November die Dezernate neu zuzuschneiden, hat die Strukturdebatte nachhaltig belebt. Nach FDP und SPD (die WZ berichtete) melden sich nun die Grünen zu Wort.

Sie stimmen dem Konzept Kathstedes zum Teil zu. Konkret: Der Bereich Jugendhilfe und Beschäftigungsförderung soll dem Dezernat von Gregor Micus zugeordnet werden, der Bereich Ordnung dem Dezernat von Stadtkämmerer Ulrich Cyprian.

Laut Fraktionschefin Stefani Mälzer lehnen es die Grünen aber ab, den Bereich Soziales, Senioren und Wohnen an Stadtdirektorin Beate Zielke zu geben; verantwortlich soll stattdessen der Beigeordnete Thomas Visser sein. Wie die SPD wollen die Grünen den Fachbereich Presse und Kommunikation in eine Stabsstelle beim Oberbürgermeister umwandeln und Marketing/Stadtentwicklung auflösen: Marketing soll zur Wirtschaftsförderung, Stadtentwicklung eine Stabsstelle beim Planungsdezernenten Martin Linne werden.

Laut Mälzer sollten Grünflächen- und Umweltamt zusammengelegt werden und in der Verantwortung von Thomas Visser bleiben. Ebenfalls bündeln wollen die Grünen die Bereiche Bürgerservice und Verwaltungssteuerung. Der Bereich Recht soll zur Stabsstelle werden. Die Liegenschaften möchte Mälzer im Dezernat von Martin Linne mit dem Vermessungs- und Katasterwesen zusammenführen. Dass die Sparte Sport und Bäder künftig von Gregor Micus und nicht mehr von Thomas Visser verantwortet wird, lehnen die Grünen ab.

Mittel- bis langfristig hält es die Partei für bedenkenswert, für folgende Einrichtungen nur noch jeweils einen Leiter zu haben: Mediothek und Stadtarchiv, Volkshochschule und Musikschule sowie Museen Burg Linn und Textilmuseum.

Bei den Haushaltsberatungen für das Jahr 2011 hatten CDU und Grüne eine zusätzliche Dezernentenstelle geschaffen, die von Martin Linne besetzt wurde. Damit sollte Thomas Visser entlastet werden. Gleichzeitig versprachen beide Parteien, die zusätzliche Stelle so rasch wie möglich wieder abzuschaffen. Mit dem altersbedingten Ausscheiden von Roland Schiffer bietet sich nun die Chance, die Zahl der Geschäftsbereiche wieder von sieben auf sechs zu reduzieren.