Religiöser Austausch Gemeinden wollen gemeinsam etwas für Krefeld bewegen

Krefeld · Am Samstag, 24. August, machen sich die Mitglieder zum Sternmarsch über die vier Wälle auf.

Hans-Joachim Hofer (v.l.), Rüdiger Moll, Pfarrer Volker Hendricks, Andreas Steinke und Klaus-Norbert Kremers stellten das Programm des diesjährigen Wallgangs vor.

Foto: Dirk Jochmann

Der sechste Wallgang der Krefelder Christen wird zum „Kreuzgang“. Er läuft unter der Überschrift „Glaube findet Sta(d)tt“ mit dem Untertitel: „Vergnügt – erlöst – befreit“. Die Gläubigen betonen, dass bei der diesjährigen Veranstaltung alles anders, fröhlicher und jünger, inszeniert wird – auch mit einem schönen Fest des Glaubens zum Schluss. Im Mittelpunkt steht das Kreuz.

Vier verschiedene Gruppen tragen seine vier Einzelteile über die vier Wälle und werden sie letztendlich auf dem Neumarkt zusammenführen und -fügen. Die Aktion erinnert an die RTL-Fernsehsendung zu Ostern, „Die Passion“. Darin wird das christliche Symbol auch durch die Straßen auf die Hauptbühne getragen. Gestaltet wird der Sternmarsch hauptsächlich von Mitgliedern der Evangelischen Allianz Krefeld und der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Krefeld und Meerbusch (ACK) mitsamt der Freikirchen.

„Bei den Vorbereitungen zu dieser Veranstaltung sind wir uns menschlich noch nähergekommen“, erklärt Hans-Joachim Hofer, stellvertretender Vorsitzender der ACK. „Wir haben gemeinsam sehr offen für das Ziel gearbeitet, die Menschen in der Stadt anzusprechen. Daher auch der Titel. Gemeinsam wollen wir etwas für Krefeld bewegen.“

Diesmal geht es nicht – wie bisher – auf langer Strecke über alle Wälle. Vielmehr treffen sich vier Gruppen gemäß ihrer Kirche an folgenden Punkten: Am Nordwall, nahe dem Friedrichsplatz, kommt die Evangelische Landeskirche zusammen und trägt die Lutherbibel mit sich. Am Karlsplatz des Westwalls starten die Katholiken mit einem Rosenkranz. Die Orthodoxen sehen die Lutherlinsen auf dem Ostwall als Startpunkt und haben eine Ikone in den Händen. Die Vertreter der Freikirchen sammeln sich am Südwall/Ecke Hochstraße mit ihrem blauen Losungsheft.

Dabei freuen sich die Organisatoren besonders, wenn die Menschen an den Punkten unkonventionell zusammenkommen, sich mischen und miteinander sprechen. „Es soll kein Schweigemarsch werden“, betont Andreas Steinke, stellvertretender Leiter der Baptistengemeinde und lobt einmal mehr die gute Zusammenarbeit mit den Organisatoren.

Hofer: „Wir glauben, dass der Kontakt zur Bevölkerung bei diesem Wallgang größer ist. Er orientiert sich am ,Kölner Brückengang‘ und hat Prozessionscharakter.“ Nicht zuletzt habe sich die ACK in Krefeld 1946 in Krefeld als erste deutschlandweit gegründet und dabei ein Kreuz durch die Straßen getragen.

Am Endpunkt, dem Neumarkt, würden die vier Balken von den christlichen Gruppen zum 1,70 Meter großen Kreuz zusammengefügt, sagt Rüdiger Moll, Vorstand der evangelischen Allianz. „Wir stehen beim Glockengeläut um 12 Uhr alle gemeinsam unter ihm.“ Später soll es seinen Platz im Gebetshaus an der Breite Straße bekommen. Das ist jedoch nicht alles. Auf der Bühne wird OB Frank Meyer ebenso ein Grußwort sprechen wie Superintendentin Barbara Schwahn. Der Gospelchor Family of Hope ist zu hören, es gibt Lieder zum Mitsingen, gemeinsame Gebete, Fürbitten für die Stadt und einen tollen Flaggentanz. Edelgard Moll trägt das Gedicht von Hans Dieter Hüsch vor. Titel: Vergnügt – erlöst – befreit.