Deko zum Fest Zuckerstangen säumen den Weg

Heidi und Günter Luven haben mit Nachbarn die Fasanenstraße weihnachtlich geschmückt.

Heidi und Günter Luven vor ihrem festlich verzierten Haus an der Fasanenstraße.

Foto: Andreas Bischof

Auch wenn das Fest der Feste im Corona-Jahr ein anderes sein wird, eines bleibt bestehen: Der Weihnachtsschmuck auf der Fasanenstraße in Bockum. Dabei würden die Initiatoren, Günter und Heidi Luven, mit ihren Nachbarn niemals eine solch knallbunte Deko in die Vorgärten stellen oder ans Haus installieren, wie es in den USA üblich ist. Bei ihnen und ihren Nachbarn strahlen warme weiße LED-Lämpchen edel in der Dunkelheit. Sie sorgen seit 25 Jahren für leuchtende Kinderaugen.

„Wir haben allesamt am 10. November mit der Deko an den Dachrinnen angefangen“, berichtet der Weihnachts-Schmuck-Chef. „Es werden dann viele hundert Meter Eisregen angebracht.“ Da das Paar stetig aufrüstet, nimmt die Arbeit immer mehr Zeit in Anspruch.

Abends um 17 Uhr
gehen die Lichter an

In diesem Jahr ist ein Schneemann von 1.80 Metern Größe dazugekommen, eine über zwei Meter hohe beleuchtete Pyramide, und, und, und. „Ich bin früh aufgestanden, um den Schneemann im Geschäft zu bekommen, bevor er ausverkauft war“, erzählt Heidi Luven und lacht. „Wir machen das für die Kinder, die derzeit mit Masken aufwachsen. Es ist eine Ablenkung in einer schwierigen Zeit.“

Seine Frau habe die Ideen, er müsse sie dann umsetzen, klagt der Hausherr von Nummer 4 und schmunzelt. Auf einem Schild steht: „Santa stop here“. Fragt sich, ob ihm der Weihnachtsmann auch hilft. An der Tür hängt vorsichtshalber schon ein Kranz mit dem Warndreieck „Achtung Weihnachtsmann“. Im Vorgarten tummeln sich Nikoläuse, Rentiere samt Schlitten und viele Sterne leuchten in der Dämmerung.

Einige Häuser der Wohnstätten-Siedlung sind mit Tannengirlanden und dicken roten Schleifen geschmückt, andere mit Schneemännern und roten Wichteln. In allen Fällen sind die Teile liebevoll ausgesucht und angebracht. Mittlerweile kommen schon Eltern mit ihrem Nachwuchs vorbei, die schon selbst als Kinder an der Fasanenstraße geguckt haben. Wenn die Mädchen und Jungen staunend vor den vielen Lichtern stehen und in die Hände klatschen würden, sei das in Zeiten von Facebook und Computerspielen die richtige Belohnung, berichtet das engagierte Paar weiter.

Die Anlieger der Fasanenstraße fühlen sich durch die vielen Besucher in ihrer Aktion mehr als bestätigt: „Sagt man einem Taxifahrer: ,Fahre mich zu der beleuchteten Straße‘, weiß er, wohin es geht“, berichtet Luven. „Alle Polizeiwagen waren mit ihren Besatzungen schon da; zum Gucken und aus Sicherheitsgründen.“

Bei Luven und den Nachbarn gehen jeden Abend um 17 Uhr die Lichter an. Es sind nicht zehn, 100 oder 1000, sondern viel, viel mehr. Sie hängen von den Dachrinnen herab, überziehen das Grün in den Vorgärten mit Sternenschleier oder bilden die Umrisse von Nikoläusen, Schlitten und Rentieren. Es ist der leuchtende Weihnachtswahnsinn und fast alle Anlieger der Sackgasse schmücken mit.

„Früher habe ich rund 100 Mark im Monat für die leuchtende Deko gezahlt. Heute haben wir viel mehr und alles kostet etwa 50 Euro.“ Am Dreikönigstag sei der Spaß vorbei. „Dann kommt das Schlimmste“, sind die Luvens einig. „Dann werden Deko und Lichterketten einzeln sorgfältig verpackt, damit es im nächsten Jahr keine Verwirrung gibt. Das dauert 14 Tage. Mittlerweile füllen die Kisten ein Mansardenzimmer.“

Sobald jemand neu eingezogen ist, bekommt er von Luven Besuch

Es ist nicht so, dass die Beteiligung an der Weihnachts-Illumination ein Kriterium für neue Mieter ist, eine Wohnung zu beziehen. Aber sobald sie eingezogen sind, bekommen sie Besuch von Günter Luven. „Ich erkläre ihnen, was sie einkaufen müssen, wenn sie sich am einheitlichen Lichterglanz beteiligen wollen“, sagt er und lächelt.

Ein Hingucker ist der von rot-weißen Zuckerstangen gesäumte Weg oder auch Haus Nummer 14. Dort steht groß und leuchtend „Frohe Weihnachten“ im Giebel. Es hängen riesige grüne Glocken und Sterne an der Wand. Es gibt viel Weihnachtsschmuck im Vorgarten. Darunter auch eine Weihnachtsstadt. Heidi Luven: „Wir haben schon Kinder auf der Straße auf dem Bauch liegend beim Fotografieren beobachtet.“ Auch hier heißt es: „Alles für die Mädchen und Jungen, die gucken kommen.“