Planung Wie Krefeld von Olympia 2032 profitieren könnte

Krefeld · In Krefeld könnte es bei den Olympischen Spielen 2032 Box-Wettbewerbe geben. Der Sportdezernent sieht Chancen für die Stadt — auch für Problem-Schwimmbäder.

Sportmanager Michael Mronz wirbt mit der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ für Olympische Spiele in der Region.

Foto: dpa/Fabian Sommer

Die Rhein-Ruhr-Bewerbung für die Olympischen Spiele 2032 sieht Krefelds Sportdezernent Markus Schön als Chance für Investitionen in Nahverkehr, Sportstätten und Digitalisierung. Insgesamt haben sich 14 Kommunen als mögliche Gastgeber hinter der Idee der privatwirtschaftlichen NRW-Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ des Sportmanagers Michael Mronz versammelt. Am Montagabend nahm Schön an einer Präsentation  in Berlin teil. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet möchte in rund neun Monaten die Garantie haben, dass sich Deutschland hinter der Bewerbung für 2032 versammelt, hieß es. Auch in Krefeld müsse für das Vorhaben geworben werden, betonte Sportdezernent Markus Schön.

Die Yayla-Arena wäre ohne große Maßnahmen bereit

Es bleibe bei der Idee, dass in Krefeld Box-Wettkämpfe in der Yayla-Arena stattfinden könnten. Stand jetzt sei das „ohne größere Umbaumaßnahmen“ möglich, so die Einschätzung des Sportdezernenten. Denkbar wären aber auch Beteiligungen in den Bereichen Wassersport (Elfrather See) oder Hockey.

Möglichst bald soll ein Ratsbeschluss folgen

Eine Stärke des Konzeptes sei, dass „80 Prozent“ der Sportstätten schon vorhanden sind. Hinter der Idee stecke, getreu der Agenda 2020 des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), weniger der „Gigantismus“ bisheriger Spiele, sondern mehr Rückgriff auf bereits bestehende Sportanlagen und Nachhaltigkeit, hieß es in einer Mitteilung der Stadt Krefeld. Trotzdem müsse der Bund Mittel zur Verfügung stellen — auch um Akzeptanz für die Idee herstellen zu können, meint Sportdezernent Markus Schön. Er denke dabei etwa auch an ein Investitionsprogramm für Schwimmbäder (Bockum und Hüls).

Das Konzept der Olympia-Initiative war im Sportausschuss vorgestellt worden. Nun brauche es möglichst bald eine Willensbekundung in Form eines Ratsbeschlusses, um danach „proaktiv“ auf die Menschen zuzugehen. Für die Bewerbung brauche es eine möglichst breite Legitimation. Schön könne sich vorstellen, dass es eine Art Volksabstimmung auf Landesebene oder gleichzeitig in allen beteiligten Kommunen geben könnte. „Die Frage ist offen, in welcher Form“ die Bürger beteiligt werden, sagte Ministerpräsident Armin Laschet. Eher wohl mit Abstimmungen in den Kommunen als NRW- oder gar Deutschland-weit. Möglicherweise wollen sich die Olympia-Bewerber aber auch nur auf die Unterstützung der Kommunalparlamente verlassen und nicht eigens eine Volksabstimmung starten, hieß es.

„Diese Chance, die Olympische Spiele 2032 für unsere Region, aber im Grunde für unser ganzes Land bieten, sollten wir uns nicht entgehen lassen. Dazu bedarf es aber der konsequenten Unterstützung des Bundes für modernste Infrastrukturen für Mobilität und Sport, damit man den Bürgern auch gut vermitteln kann, was durch Olympische Spiele für die Region möglich gemacht werden kann“, wird Schön in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Geplant sei, dass es zu den Durchführungskosten für das gesamte Projekt in sechs bis acht Monaten „valide Zahlen“ geben könnte. Die Kosten werden von einer Agentur ermittelt, erklärte Schön unserer Redaktion. Unklar ist noch, wann das Internationale Olympische Komitee die auf Paris 2024 und Los Angeles 2028 folgenden Spiele vergibt. Da der Vergaberhythmus umgestellt wurde, könnte laut Deutschem Olympischen Sportbund eine Entscheidung im Jahr 2023 getroffen werden.

(Mit Material der dpa)