Wiedereröffnung des Schmetterlingshauses: Honigwasser für den Morpho

Die Winterpause der Falter ist beendet. Die Vegetation im Haus ist prächtig gediehen.

Krefeld. Im Krefelder Schmetterlingshaus ist nach der Winterpause zwar noch nicht wieder das volle Leben eingekehrt, aber die ersten Morpho-Falter sind schon wieder in Topform. Fröhlich flattern sie durch das helle Glashaus und führen die Fotografen an der Nase herum. Kaum hat man einen der Tropenbewohner mit ihren leuchtend blauen Flügeln vor der Linse, setzt er sich auf ein Blatt und klappt seine fotogenen Flügel zusammen. Von außen sind die braunen Seiten mit ihren Augen zwar auch interessant, aber längst nicht so malerisch.

Während der Wintermonate herrscht Ruhe im Schmetterlingshaus. Dann kann man den Tropenbewohnern kaum geeignete Lebensverhältnisse bieten — höchstens mit einem enormen Aufwand an Stromkosten, der nicht vertretbar und auch nicht nötig ist. „Das Jahr beginnt hier im März“, erläutert Petra Schwinn, die Sprecherin des Zoos. „Wir bestellen Puppen, hängen die in die beiden Schlupfkästen und nach zwei, drei Wochen schlüpfen die ersten Schmetterlinge“.

Wie alphabetisch geordnet hängen die Puppen mit ihren unterschiedlichen Größen auf schmalen Leisten in dem großen Glaskasten. Einige Tiere sind schon aus ihrer Hülle geschlüpft, hängen aber immer noch daran. Wenn sie vorne an der Fensterscheibe stehen, sind sie fit fürs Leben.

Ein kleiner brauner Falter wartet gerade einsam in der Pole Position. Zweimal am Tag, wenn Fütterungszeit ist, kommen Tierpfleger und entlassen die vorne stehenden Tierchen in die Weite des Schmetterlingshauses. Als Mahlzeiten gibt es frisches Obst, Honigwasser in Röhrchen und Pollen — alles auf gut einzusehenden Kunststoff-Tabletts kredenzt.

Zu diesem Saisonstart ist man auch mit der Vegetation im Schmetterlingshaus zufrieden; im letzten Frühjahr war man es nicht. Die Pflanzen haben jetzt die richtige Höhe und bilden ein ausreichend dichtes Blätterdach, in das sich die Falter gut zurückziehen können.

Aber manche von ihnen sind richtig aufdringlich. Plötzlich lässt sich ohne geringste Scheu ein Tierchen auf der Schulter eines Besuchers nieder. Da muss man beim Verlassen des Schmetterlingshauses aufpassen, dass man nicht unbeabsichtigt eines der Tropentierchen als blinden Passagier mit nach draußen trägt.