„Wipi“ ist mit 92 Jahren gestorben

Stadtteile. Willi Pins ist mehr als ein Original, er ist in Krefeld jahrzehntelang eine Institution gewesen. „Wipi“ wie ihn vor allem die älteren Krefelder kurz nannten, ist am vergangenen Montag im Alter von 92 Jahren im Seniorenzentrum Wilmendyk gestorben.

Foto: Axel Gayk

Im Jahr 1925 in eine Gastronomen-Familie hineingeboren, übernahm der Hotelfachschulabsolvent 1958 — vier Jahre nach dem Tod des Vaters — in Bockum den elterlichen Ratskeller. 1963 zog er um zum Westwall ins „Haus Vaterland“ und nannte es um in „Zum Wipi“. Im Handumdrehen war es nicht nur der Treff der damaligen Kommunalpolitiker, sondern auch der Lieblingsort der Karnevalisten. „Die Kleinen wollen auch mal groß sein!“ Mit diesem Satz eroberte der 1,61 Meter große Krefelder die Stadt. Er sagte ihn gelassen, als er 1970 zum Karnevalsprinzen gekürt wurde, mit Margret Underberg als Lieblichkeit. 33 Jahre später, im Jahr 2003, wurde er per Urkunde von der Vereinigung der Exprinzen zum Ehren-Exprinz ernannt, mit den Worten, er sei eben doch „ein ganz Großer“.

Das war er nicht nur im Karneval. Er war Träger des Bundesverdienstkreuzes und des Krefelder Stadtsiegels. Seiner Frau Anneliese zuliebe, die Anfang der 1970er Jahre zunächst schwer erkrankt und später wieder genesen war, hatte er die Gaststätte am Westwall aufgegeben, um dann noch einmal von 1976 bis 1980 zusammen mit Willi Furth das „Herbst Pitt“ zu übernehmen. Er war ehrenamtlich Schöffe, wirkte im Polizeiberiat und Verkehrsverein mit, war Förderer von Brauchtum und Liedgut, sachkundiger Bürger in Planungs- und Bewerdeausschuss.

Am Montag, 18. Dezember, wird er um 14 Uhr auf dem Hauptfriedhof beerdigt.