75 Jahre Henkelhausen: Experten rund um den Motor

Die Firma Henkelhausen ist 75 Jahre alt. Von 240 Mitarbeitern sind 35 Lehrlinge — auf Initiative des Gesellschafters Lutz Goebel.

Krefeld. Vor zweieinhalb Jahren hat Lutz Goebel beschlossen, die Zahl seiner Auszubildenden aufzustocken. „Heute“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Henkelhausen, „sind von unseren 240 Mitarbeitern 35 Lehrlinge — das sind knapp 15 Prozent. Das gehört zu den Hausaufgaben, die wir in Sachen drohender Fachkräftemangel gemacht haben — und die andere Firmen auch machen sollten.“

Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Linn an der Hafenstraße 51. Die Mitarbeiter — Monteure, Techniker und Ingenieure — sorgen als Spezialisten für Motoren aller Art nicht nur dafür, dass alles rund läuft. Ob bei Industriemotoren, Aggregaten, Netzersatzanlagen, Notpumpen oder auch Marinemotoren: die Henkelhausen-Gruppe projektiert, installiert, wartet und repariert jede Antriebsquelle, basierend auf Diesel- oder Gasmotoren. Wobei auf den Service (Wartung und Reparatur) höchsten Wert gelegt wird.

Hauptvertragspartner von Henkelhausen sind die Deutz AG und das Mannheimer Maschinenbauunternehmen MWM sowie die Firmen Huss und Volvo Penta. Sie liefern Motoren, sozusagen als Basismotoren, und die Firma Henkelhausen veredelt sie, wie es in der Fachsprache heißt. Je nach Kundenwunsch wird der Motor durch andere technische Teile so „aufgerüstet“, bis er das leisten kann, was der Kunde sich verspricht — als Komplett- oder als Sonderlösung.

Die Henkelhausen-Gruppe, sagt Goebel, hat fünf Geschäftsbereiche: Dieselmotoren und Antriebstechnik, Netzersatzanlagen für die Notstromversorgung und Elektrotechnik, Service, Gasmotoren-Service als eigene Sparte, Marine (Schiffshauptantriebe und -aggregate).

Bei Henkelhausen sind zwölf Mitarbeiter über 65 Jahre — entweder angestellt oder per Beratervertrag. Zusammen mit zwei pensionierten Berufsschullehrern sichern sie mit ihrem Erfahrungsschatz die Kontinuität und Kompetenz bei der Henkelhausen-Gruppe mit insgesamt sechsbundesdeutschen Standorten, davon zwei in Krefeld.

-Diese Sicherung des Nachwuchses ist Goebel, der vor 13 Jahren an die Spitze des Unternehmens trat, sehr wichtig. Deshalb liegt ihm auch die Kooperation mit der Gesamtschule Kaiserplatz, jüngst unterschrieben, sehr am Herzen — so sehr, dass er auch bereits in der Schule eineinhalb Stunden lang seine Firma vorgestellt und Wirtschaftsunterricht abgehalten hat. „Das werde ich auch wiederholen“, sagt Goebel, der im Mai 2011 zum Präsidenten des Verbandes „Die Familienunternehmer — ASU“ (steht für den früheren Namen Arbeitsgemeinschaft selbständiger Unternehmer). Der Verband hat 5000 Mitglieder, die zusammen einen Umsatz von über 300 Milliarden Euro machen.

Und vor einiger Zeit hat Henkelhausen das 75-jährige Bestehen gefeiert — in drei Teilen. Am Vorabend gab es ein großes Treffen des regionalen Familienunternehmer-Verbandes , tags darauf einen Empfang für Kunden und Freunde — und am Nachmittag eine Riesen-Party für die Mitarbeiter und deren Familien.

Auf eins ist Goebel als Firmenchef besonders stolz: Als am 1. Januar 2010 das Bürgerentlastungsgesetz in Kraft trat, hat er ein Modell für eine eigene betriebliche Altersvorsorge entwickelt — ohne dass seine Mitarbeiter am Ende des Monats einen Cent weniger in der Tasche haben. „75 Prozent der Mitarbeiter haben sich dem angeschlossen“, sagt Goebel — ein Erfolgsmodell made in Krefeld.