Am Ende steht der Arbeitsvertrag

Qualifizierung in der Kurzarbeit für 51 Nirosta-Mitarbeiter.

Krefeld. Lehrbrief in der Tasche, aber arbeitslos. Dieses Los drohte vor einem Jahr 51 Auszubildenden bei Thyssen-Krupp Nirosta (TKN) - bis das Unternehmen zusammen mit der Agentur für Arbeit und der IHK den jungen Leuten eine Perspektive eröffnete. Stefan Eifler, Adem Gökmen, Mathias Roupa und Johannes Welsch bilden eines von zwölf Teams, die die Chance zur Weiterbildung genutzt und jetzt einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche haben. Am Dienstag haben sie ihr Abschlussprojekt "Bau einer Grenzmustervorlagenwand" vorgestellt.

"Es ist Teil eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses durch Einbeziehen der Mitarbeiter", erläutert Weiterbildungsleiter Theo Steegmann die Qualifizierung zum Qualitätstechniker/-unterweiser. Professionell präsentieren die jungen Fachkräfte ihr Projekt, angefangen beim Produktionsablauf über Zeitmanagement und Qualitätssicherung bis zur Kostenersparnis. "Und die entspricht der Größenordnung eines Einfamilienhauses", berichten sie stolz, weil jetzt teure Fehler beim Trockenschleifen von Stahl reduziert werden können.

"Wir hätten die Fachkräfte nach ihrer Ausbildung wegen der Konjunkturflaute im letzten Jahr nicht übernehmen können, wenn uns nicht die Agentur für Arbeit und die IHK geholfen hätten", sagt Jürgen Heimeshoff. Der TKN-Personalchef ist davon überzeugt, dass sich die dafür investierten drei Millionen Euro auszahlen.

"Aufgrund der demografischen Entwicklung werden die Fachkräfte bald knapp, und auch die Altersstruktur im Unternehmen muss stimmen." Deshalb habe man älteren Arbeitskräften Altersteilzeit angeboten, um Stellen für die jüngeren Mitarbeiter zu schaffen. Die Kurzarbeit bei TKN sei mit Abschluss des Projekts beendet.

Christopher Meier, Geschäftsführer operativ bei der Agentur für Arbeit, berichtet, dass die Agentur aus dem europäischen Sozialfond 60 Prozent der Kosten für Trainer und Weiterbildung der IHK finanziert habe. "Es wäre schön gewesen, wenn mehr Unternehmen dieses Erfolgsmodell genutzt hätten", bedauert er.

Laut IHK-Geschäftsführer Frank Lorenz haben IHK-Dozenten insgesamt 300 Unterrichtsstunden geleistet. Die Agentur für Arbeit beteiligte sich an den Qualifizierungskosten und zahlte Kurzarbeitergeld in Höhe von 60 beziehungsweise 67 Prozent des Nettolohnes, der von TKN auf 90 Prozent aufgestockt wurde.