Karriere Arbeit mit Abfall als Traumjob

Entsorgung und Verwertung klingt für manche Jugendliche wohl erst einmal nicht attraktiv — wie viel Spaß die Ausbildung bei der EGN macht, wissen David Piekorz und Nico Müller.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein Traumjob bei der Müllentsorgung? David Piekorz hat ihn gefunden. Der 23-jährige Industriekaufmann hat bei der EGN Entsorgungsgesellschaft Niederrhein, einer Tochter der Stadtwerke, eine Blitzkarriere hingelegt. Nachdem ihm seine ältere Schwester Positives von ihrem Beruf als Industriekauffrau berichtete, ergab der Besuch einer Jobbörse das Übrige. „Ich war hellhörig geworden und sicher, das Richtige gefunden zu haben“, berichtet er.

In Eigeninitiative bewarb sich der junge Mann bei der EGN-Firmenzentrale in Viersen um eine Ausbildungsstelle und wurde angenommen. Zuvor hatte er sich vergewissert, dass sich das Unternehmen nicht nur mit Müll, sondern mit umweltgerechten Verwertungs- und Entsorgungslösungen für Industrie und Kommunen beschäftigt.

Dank guter Leistungen durfte er die Ausbildungszeit auf zweieinhalb Jahre verkürzen und schloss mit Note der „sehr gut“ ab. Damit war er einer von 301 Azubis mit Bestnote unter den mehr als 4800 Kandidaten des IHK-Bezirks Niederrhein. Der Erfolg: Piekorz und sein Ausbildungsbetrieb wurden bei der IHK-Bestenehrung im vergangenen Jahr ausgezeichnet.

David Piekorz, Industriekaufmann

Auf diesen Lorbeeren wollte er sich allerdings nicht ausruhen. Während der Ausbildung hatte er viele Abteilungen an den Standorten Viersen, Neuss und Dormagen durchlaufen. „Schnell hat sich herauskristallisiert, dass der Bereich Logistik und Disposition für mich genau das Richtige ist.“ Innerhalb von nur eineinhalb Jahren hat er sich vom Sachbearbeiter zum Disponenten hochgearbeitet. Doch damit nicht genug: Derzeit macht er eine Fortbildung bei der IHK zum geprüften Fachwirt für Güter, Verkehr und Logistik, die ihm sein Betrieb zur Hälfte finanziert. Damit erweitert er sein Wissensspektrum auf den gesamten Verkehrsbereich Luft, Schiene, Straße und Wasser.

„Mein Job bedeutet täglich eine neue Herausforderung. Kein Tag ist wie der andere“, schwärmt Piekorz geradezu von seiner abwechslungsreichen Arbeit. Er disponiert den Viersener Lkw-Fuhrpark mit rund 40 Fahrzeugen, die die Baustellen gewerblicher Kunden mit Containern ausstatten.

Piekorz’ Ausbildungsberuf ist nur einer von insgesamt fünf bei der EGN (siehe Infokasten). Nico Müller lässt sich beispielsweise zum Kfz-Mechatroniker ausbilden. Er arbeitet im Verwertungszentrum der EGN am Bruchfeld in Linn. „Ich tüftele immer zu Hause an technischen Aufgaben und hatte schon mit drei Jahren den ersten Akku-Schrauber in der Hand“, gesteht der 19-Jährige lachend seine Leidenschaft. Eine Weile hatte er überlegt, ob er Elektriker oder Mechaniker werden soll, dann hat er sich für Mechatroniker entschieden: „Der Beruf vereint beides“, sagt er.

Ein dreiwöchiges Schülerpraktikum bei der EGN hat ihn in seiner Absicht bestärkt, so wie es auch sein Vater tat, der beim gleichen Arbeitgeber angestellt ist. „Die Berufswahl war genau die Richtige. Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“, so das Fazit. Sein Fernziel: „Ich will Meister werden.“