Autoschäden: Hagelprofis erobern Krefeld
Für sie ist das Hagelunwetter ein Glücksfall: Beulenspezialisten eröffnen gleich mehrere Filialen und haben Aufträge satt.
Krefeld. Wenn man Wolfgang Kruse nach dem Hagel-Unwetter fragt, antwortet er: "Das ist natürlich fantastisch. Ein Glückfall, dass so ein riesiger Hagelschaden praktisch vor unserer Haustür passiert."
Als Leiter der neuen Filiale des Hagelschaden-Centrum Douteil am Glockenspitz gehört er zu denen, die vom Unwetter profitieren. Seine Firma hat sich auf Hagelschäden spezialisiert und reist durch ganz Europa - je nachdem, wo es gerade ordentlich gehagelt hat.
Da die Zentrale in Kamp-Lintfort ist, konnte die Firma auf den Riesenhagelschauer in Krefeld besonders schnell reagieren: "Wir waren innerhalb von 24 Stunden vor Ort, haben hier Hallen angemietet und Mietautos für unsere Kunden organisiert."
So wurden gleich vier Filialen in Krefeld aus dem Boden gestampft, in denen derzeit Gutachter der Versicherungen die Schäden bewerten und später die Beulen von bis jetzt hundert Autos beseitigt werden. "Wir haben so viele Aufträge, dass wir hier bestimmt noch eineinhalb Jahre vor Ort bleiben", ist Kruse überzeugt. Derzeit werde eine große Zentrale an der Hafelsstraße aufgebaut.
Auch die Firma Hagelfix ist seit dem Unwetter in Krefeld vor Ort: "Wir unterstützen die Werkstätten vor Ort, indem wir ihre Mitarbeiter für Hagelschäden schulen", sagt Tejmur Sharei, Inhaber von Hagelfix.
Die arbeiten dann für Hagelfix und kümmern sich für eine festgelegte Zeit nur noch um Hagelschäden: "Die sind profitabler: Eine Beule nach einem Einpark-Fehler kostet zum Beispiel 30-50 Euro, ein vom Hagel verbeultes Auto vielleicht 3000 Euro."
Schon jetzt hat Hagelfix so viele Aufträge wie im letzten Jahr, "und die Saison fängt gerade erst an", so Sharei. Krefeld sei für Hagelfix ein Glücksfall, weil es eine Stadt getroffen habe: "Auf dem Dorf stehen mehr Autos in den Garagen", da seien eher Kühe die Leidtragenden.