Bönders fährt für Air Liquide
Die Spedition im Hafen expandiert gegen den Branchentrend.
Krefeld. Viele Speditionen sind von der Finanzkrise angeschlagen und klagen über zum Teil drastische Umsatzrückgänge. Dass das nicht so sein muss, beweist die Krefelder Spedition Bönders mit einem Konzept, dessen Erfolg auf mehreren Standbeinen beruht. "Wir haben unsere Dienstleistungen in der B+K Group gebündelt, uns international ausgerichtet und können den Kunden ein perfektes Logistik-Paket schnüren", nennt Klaus Lothar Krenge die strategische Ausrichtung.
"Dazu gehört nicht nur der Transport per Lkw, Schiff, Schiene und Luftfracht, sondern unsere EDV-technische Kompetenz, die zum Beispiel eine weltweite Sendungsverfolgung ermöglicht", sagt der geschäftsführende Gesellschafter der Gruppe.
Sein Credo: Der Kunde soll stets wissen, wo sich seine Ware gerade befindet. Der Erfolg ist messbar: "Trotz Krise haben wir 2009 gegen den Branchentrend den Umsatz um über 20 Prozent gesteigert. In diesem Jahr läuft es auf eine vergleichbare Zunahme hinaus", freut sich Krenge und stellt zur Bewältigung neuer Aufgaben zehn neue Mitarbeiter ein.
Soeben hat sich ein Fahrer vorgestellt, der einen von vier funkelnagelneuen Lkws für den Transport von Gasflaschen fahren soll. Rund eine halbe Million Euro muss Bönders investieren - nur eine von mehreren Voraussetzungen, um den Zuschlag für die Ausschreibung des Industriegase-Produzenten Air Liquide unter 26 Wettbewerbern zu erhalten. Transportiert werden bundesweit Paletten mit Gasflaschen aus dem Spezialgasewerk, das in unmittelbarer Nachbarschaft an der Bataverstraße sitzt.
Außer der Investitionsbereitschaft konnte Bönders mit Fahrzeugen punkten, die aus Umweltschutzgründen den geringstmöglichen Schadstoffausstoß nach Euronorm 5 bieten. Außerdem wurden die Auflieger so konstruiert, dass sie eine um zwei Tonnen höhere Nutzlast als das Standardmodell befördern können.
Wenn man sich im Kampf um ständig neu ausgeschriebene Aufträge behaupten wolle, müsse man vor allem flexibel sein. So habe Bönders auch durch einen neuen Dreijahresvertrag für Lagerung und Transport von Eisenoxid die seit 14 Jahren bestehende Zusammenarbeit mit Lanxess in Uerdingen weiter gefestigt.
Ausgeweitet wurde das Geschäft mit Mercedes in Köln für Transporte von Fahrzeugteilen zu Händlern in der Region Niederrhein. Schon 2009 hatte die Spedition das Liefervolumen für BMW auf Händler im südwestdeutschen Raum und in den Benelux-Ländern ausgedehnt.