Siempelkamp expandiert

Trotz Krisenzeiten erzielt das Unternehmen das zweitbeste Geschäftsergebnis in der 127-jährigen Firmengeschichte.

Krefeld. Wenn ein Unternehmen entgegen dem Branchentrend in Krisenzeiten keinen Einbruch erlebt, ist es strategisch richtig aufgestellt. So hat die weltweit tätige Siempelkamp-Gruppe für ihre drei Geschäftsfelder Maschinen- und Anlagenbau, Guss- und Nukleartechnik eine positive Bilanz gezogen.

"Mit einem Gruppenumsatz von 555 Millionen Euro haben wir das zweitbeste Geschäftsergebnis in der 127-jährigen Geschichte erzielt und auch mit der Ertragsrendite von acht Prozent können wir mehr als zufrieden sein", sagte Hans W. Fechner bei der Bekanntgabe der Jahreszahlen für 2009 im Industrieclub in Düsseldorf.

Vor allem habe das Unternehmen die weltweite Expansion durch Unternehmensübernahmen und die Erweiterung von Produktionskapazitäten vorangetrieben. "In Krisenzeiten sind Unternehmen günstiger zu haben", so der Sprecher der Geschäftsführung. Unter anderem wurde bei dem italienischen Spezialisten für Holzaufbereitung, CMC Texpan, die Mehrheitsbeteiligung erworben, der ostfriesische Kranbauer E&W integriert und der Maschinen- und Anlagenbauer Hombak (Bad Kreuznach) übernommen.

Mit der Akquise kleinerer Technologieunternehmen des Maschinenbaus will Fechner fortfahren. "Wir sehen auch für dieses Jahr gute Entwicklungschancen." Er erwartet einen Anstieg des Jahresumsatzes auf 600 Millionen Euro und des Auftragseingangs von 330 (2009) auf 400 Millionen Euro.

Dazu trägt mit bis zu 70 Prozent des Geschäfts der Maschinen- und Anlagenbau bei. "Allein nach China haben wir jeden Monat eine Holzverarbeitungsanlage der Baureihe ContiRoll geliefert", berichtet Fechner, verweist aber auch auf neue Produkte. "Unser Know-how in der Holzfertigung haben wir genutzt, um Biomasse-Kraftwerke auf dem zukunftsträchtigen Feld der erneuerbaren Energien zu einem eigenen Produkt zu formen." Bereits 50 Anlagen sind verkauft.

In diesem Jahr will Siempelkamp den Ausbau am Firmensitz Krefeld fortsetzen und bis zu 17 Millionen Euro in eine neue Fertigungshalle investieren - als Teil einer Erweiterung mit den größten und modernsten Maschinen und einer Gesamtausgabe von 50 Millionen Euro. "Was in Krefeld entsteht, gibt es kein zweites Mal in Deutschland", so Fechner. Dafür benötigt die Firma weitere hochqualifizierte Arbeitskräfte und bildet 115 Lehrlinge selbst aus. "Es dauert bis zu vier Jahren, bis ein junger Mitarbeiter eine große High-Tech-Maschine allein bedienen kann."