Brauerei Königshof: Flaschen und Fässer werden knapp
Engpass — die Brauerei bittet Kunden um Rückgabe von Leergut.
Krefeld. Die Urlaubszeit bringt für den diplomierten Braumeister Georg Schroers Stress mit sich. Zum einen gehören die Monate Mai und Juni zu den absatzstärksten im Jahr und die Abfüllanlagen in der Brauerei Königshof laufen auf Hochtouren. Zum anderen häufen sich in dieser Zeit die Schützen-, Straßen- und Sommerfeste, von denen das Leergut oft nur zögerlich zurückkommt.
„Jetzt starten auch noch die Camper in den Urlaub, bunkern in ihren Caravans ihre Biervorräte und verschärfen so die Engpässe“, sagt Frank Tichelkamp. Natürlich freut sich der Vertriebs- und Marketingleiter über das boomende Geschäft, aber wenn das Leergut erst Wochen später wieder abgegeben werde, reiße dies eine Riesenlücke in den Vorrat seiner „Emballagen“.
Und an diesen Mehrwegverpackungen mangelt es. „Wir füllen derzeit nur etwa 10 000 Kästen pro Tag und Sorte, sonst sind es bis zu 30 000“, verdeutlicht Tichelkamp den Engpass. Doch in diesem Segment komme man durch geschicktes Abfüllen in kleineren Chargen einigermaßen über die Runden.
Schlimmer sei die Situation bei den Fässern. Obwohl die Brauerei wegen des Absatzzuwachses von 20 Prozent im ersten Halbjahr einen sechsstelligen Euro-Betrag in neue Fässer investiert habe, staue sich der Rückfluss erheblich.
Die Investitionsbereitschaft sei wegen der Verknappung und Verteuerung von Edelstahl am Weltmarkt begrenzt, so Tichelkamp. Nicht nur die Stahlfässer sind aus edlem Metall, auch die aus Kunststoff haben einen Metallkern und Metall-Anschlüsse, sogenannte Fittings. Diese kommen aus Asien und seien mit ein Grund dafür, dass die Brauerei selbst bei einer Neubestellung drei Monate auf Nachschub warten müsse.
Hinzu komme der fehlende und kostspielige Frachtraum für den Straßentransport. Dabei nimmt der Vertriebsleiter aber gerne in Kauf, dass ihm Schwierigkeiten durch die Expansion des Geschäfts entstehen: Denn die Ausweitung ins Münsterland und nach Niedersachsen ist auch eine logistische Herausforderung für das Team am Königshof.