Deutsch-japanischer Austausch: Kultur verbindet Kontinente

Der deutsch-japanische Wirtschafts- und Kulturverein pflegt den Austausch mit dem Inselstaat. Bei einem Sponsorenlauf am Sonntag wird für das Land Geld gesammelt.

Krefeld. Japan ist bekannt für seine unterschiedlichen Klimaregionen sowie für seine beeindruckenden Berge — seit März diesen Jahres jedoch vor allem durch das Erdbeben, das einen Tsunami und die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima mit sich brachte.

Die Gesellschaft für deutsch-japanischen Wirtschafts- und Kulturaustausch Krefeld hat es sich seit ihrer Entstehung im Jahr 2004 zur Aufgabe gemacht, Beziehungen zwischen Krefeld und Japan zu pflegen und aufrecht zu erhalten.

Seit dem Erdbeben laufen die Aktivitäten des Vereins auf Hochtouren. „Alle Mitglieder waren sich einig: Wir müssen etwas tun,“ erzählt Volker Helms, Vorsitzender und Mit-Intitiator des Vereins.

„Die Basis zur Gründung des Vereins bildeten damals Wirtschaftsbeziehungen zu Japan“, erzählt Helms, der zum Zeitpunkt der Gründung Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschft (WFG) in Krefeld war. „Kontakte mit Japan können nur funktionieren, wenn man Freundschaften mit den Japanern pflegt. Diese entstehen am ehesten durch Sport und Kultur.“

Gemeinsam mit Baudezernent Thomas Visser, Kulturdezernent Roland Schiffer, Rechtsanwalt Peter Braunschweig, Kollegen der WFG und einigen Privatpersonen entstand so der deutsch-japanische Kulturverein, der heute 80 Mitglieder hat. „Auch um das Interesse der Krefelder zu wecken.“

Mit der Stadt Hamamatsu entstand ein reger Austausch: Im Jahr 2000 besuchte ein Japanischer Jugendchor Krefeld. Zwei Jahre später beteiligten sich Krefelder Künstler an einer Ausstellung in Hamamatsu und beim Galerientag 2007 zeigten acht Galerien japanische Kunst. Höhepunkt war aber die Einladung Japans, bei der Weltgartenausstellung in Hamamatsu, den deutschen Garten zu gestalten.

Etwa 30 Mal reiste Volker Helms bereits in das Land der aufgehenden Sonne und war jedes Mal wieder fasziniert von der Landschaft und der Mentalität der Menschen. Den Krefeldern ein wenig von ihrer Kultur zu vermitteln hat der Verein bisher in zahlreichen Veranstaltungen, wie Kochkursen, Lesungen und Sprachkursen, angeboten.

„Bis vor zwei Jahren haben wir viel gemacht“, so Helms. „Das Interesse der hiesigen Bevölkerung an Japan ist leider nicht allzu groß. China dominiert einfach im Bewusstsein. Wir hoffen auf mehr Resonanz bei unseren Spendenaktionen.“ Ein Konzert der Niederrheinsynfoniker in der Friedenskirche, zu dem 400 Besucher kamen, hat bereits stattgefunden.

Am Wochenende lädt der Verein zu einem Sponsorenlauf auf die Hubert-Houben-Kampfbahn. Ein Benefizkonzert in der Friedenskirche ist geplant. „Die Spenden kommen dem Wiederaufbau eines Kindergartens in Miyako zugute.“

In der Region gibt es 80 Kindergärten, 60 davon sind durch den Tsunami zerstört. Der Vereins-Vorsitzende wird nach Beendigung der Wiederaufbauarbeiten des Kindergartens persönlich nach Japan fahren und die Ergebnisse dokumentieren. „Das sind wir den Spendern schuldig.“